radioWissen am Nachmittag Herrscher zur Zeit der Völkerwanderung

Attila und die Hunnen
Das Kriegervolk aus der Steppe
Autor: Christian Feldmann / Regie: Martin Trauner

Theoderich der Große und die Goten
Im Zeichen des Adlers
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Martin Trauner

Das Kalenderblatt
3.11.1906
Alois Alzheimer beschreibt ein Krankheitsbild
Von Christiane Neukirch

Als Podcasts verfügbar

Attila, der König der Hunnen und der Gotenkönig Theoderich der Große - zwei Herrscher der Völkerwanderungszeit, die sich mit Machtinstinkt und Talent ihre Reiche schufen. Attila heißt "Väterchen", aber am Rhein und am Tiber nannte man den Hunnenkönig nur die "Geißel Gottes". Christliche Geschichtsschreiber schilderten Attila als blutdurstigen Barbaren, doch neuere Forschungen zeichnen ihn eher als klugen Machtpolitiker, der mit dem Römischen Reich erst kooperierte, um es dann in die Knie zu zwingen - was ihm nur kurzfristig gelang. Zu chaotisch war das Völkergemisch, das er regierte. Die Hunnen verschwanden nach seinem Tod aus der Geschichte. Nach dem Verschwinden der Hunnen Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr. wuchs der Einfluss der Goten und brachte ein ungewöhnliches politisches Talent hervor: Theoderich. 493 begann Theoderich seine Karriere mit einer Bluttat, als er eigenhändig seinen Gegner Odoaker tötete und sich zum Alleinherrscher Italiens aufschwang. Trotzdem wird man Theoderich später den Beinamen "der Große" geben, denn nach 90 Jahren Krieg und Zerstörung zog mit dem Germanenfürsten in Italien endlich wieder Frieden ein. Trotzdem wird die Bezeichnung "Gote" Jahrhunderte lang als Schimpfwort durch die Geschichte geistern - auch deshalb, weil Theoderich am Ende seiner Herrschaft erneut gewalttätig wurde. Sein Mythos und der des gesamten germanischen Volkes der Goten durchzieht die abendländische Geschichte bis ins hohe Mittelalter und in die Neuzeit hinein.

Redaktion: Thomas Morawetz
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