radioWissen Segen und Fluch, Wünsche aus tiefster Überzeugung

Der Segen
Mehr als nur ein frommer Wunsch?
Autorin: Brigitte Schulz / Regie: Susi Weichselbaumer

Fluch und Verdammnis
Eine kleine Kulturgeschichte
Autorin: Susanne Tölke / Regie: Irene Schuck

Das Kalenderblatt
12.11.1780
Tanzverbot in der Holledau missachtet
Autor: Markus Mähner

Als Podcasts verfügbar

Der Segen hat eine Renaissance erfahren - auch in der profanen Welt. So lassen Motorradfahrer in speziellen Gottesdiensten sich und ihre Fahrzeuge segnen, Boxer bitten Geistliche vor einem Kampf um segensreiche Unterstützung und Bundespräsident und Bundeskanzlerin beenden ihre Ansprachen zum Jahresende mit einem Segenswunsch. Doch immer mehr Menschen wenden sich nicht mehr an die Kirche, um Segnung zu erfahren: So reisen Tausende in das Dorf Balduinstein bei Koblenz, um sich von der der Inderin "Mutter Meera" segnen zu lassen, in der Hoffnung, neue Kraft zu schöpfen. Woher kommt in einer immer profaner werdenden Welt die Sehnsucht nach einem 'Segen'? Und worin unterscheidet sich dieser von einem "frommen Wunsch"? Weit entfernt von den 'guten Wünschen' des Segens ist der Fluch. Der Fluch ist eine Beschwörung, die sich gegen Menschen und Tiere wenden kann. Er gehört zur primitiven Bewusstseinsstufe der magischen Weltsicht. Der Fluchende glaubt, dass allein das Aussprechen eines bösen Wunsches genügt, um das Ereignis eintreten zu lassen. Beide, Segen und Fluch, setzen auf die Kraft der Gedanken, auf die Hoffnung, dass unsere Wünsche und Vorstellungen mit Hilfe unerklärlicher Kräfte wahr werden.

Redaktion: Bernhard Kastner
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