Bayern 2

     

radioTexte - Das offene Buch Nature Writing: Vögel, Bäume, Himmelsdramen

Wald, Japan | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 10.06.2018
12:30 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Wenn die Natur zum "Ich" wird
"Nature Writing" mit Bestseller-Autorin Helen Macdonald, Büchner-Preisträger Jan Wagner und mit Marion Poschmann, die 2017 den ersten "Deutschen Preis für Nature Writing" erhielt

Falken sind die schnellsten Tiere der Welt. Mit 320 Stundenkilometern spalten sie die Luft. "Aristokraten", "von gefährlicher, natürlicher Erhabenheit", heißt es oft, aber das sind Zuschreibungen des Menschen. "Jede Begegnung mit einem Falken ist eine Begegnung mit uns selbst - sei er real oder erfunden, von Dichtern besungen oder zur Beiz eingesetzt", schreibt Helen Macdonald in ihrem Bestseller "Falke".

Natur als Gegenstand der Literatur, als Begegnung des Menschen mit sich selbst, als Spiegelung humaner Befindlichkeiten, das sind Merkmale des "Nature Writing", das im angloamerikanischen Raum Tradition hat und auch hierzulande - mit zunehmendem Umwelt- und Naturbewusstsein - wieder in den Blick gerückt ist.

"Ins Blaue. Natur in der Literatur", nennt das Literaturhaus München seine derzeitige Ausstellung, in der man ein dreidimensionales Gedicht betreten kann. "Nature Writing", ein Symposium des British Council vom 7.-8.Juni 2018, kuratiert vom Schriftsteller Robert Macfarlane, fragt Autoren/Innen wie Helen Macdonald, Sarah Campbell und andere, wie sich über Natur, über Landschaften und ihre Bedrohung schreiben lässt.

Anlass fürs "Offene Buch", drei literarische Texte lesen zu lassen, die beispielhaft zeigen, was "Nature Writing" sein könnte. Zu hören sind: Helen Macdonald und "Habicht", Büchner-Preisträger Jan Wagner und seine "herbstvillanelle", und Marion Poschmann führt im Roman "Die Kieferninseln" in einen japanischen Selbstmörderwald.

Moderation und Redaktion: Cornelia Zetzsche

Nach der Sendung als kostenloser Podcast verfügbar