Bayern 2

     

radioWissen Persönliche Grenzen und Grenzverletzungen

Frau fordert mit abwehrender Handgeste Distanz ein | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 25.07.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Grenzen setzen
Schutz und Selbstbehauptung

Unterwerfung
Pein oder Lust

Das Kalenderblatt
25.07.1786
Englische Ausgabe von Münchhausen erscheint
Von Susanne Tölke

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Grenzen setzen - Schutz und Selbstbehauptung
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Kirsten Böttcher
Bis auf die allerletzte Grenze, die der Tod setzt, sind Grenzen nicht unbedingt offensichtlich. Sie müssen deutlich gezogen werden. Deshalb bedürfen sie auch kollektiver und individueller Wachsamkeit oder Kontrolle - durch Gesetze, Regeln und Umgangsformen. Vor allem in der Erziehung, im zwischenmenschlichen Kontakt, im Umgang mit den eigenen Kräften oder anderen natürlichen Ressourcen fallen Grenzziehungen schwer. Gefühle wie Liebe, Fürsorge, Machtstreben und Gier treiben die Menschen dazu, Grenzen zu ignorieren, eigene wie fremde. Aber nur, wer die eigenen Grenzen wahrnimmt und die anderer respektiert, schafft und erhält Frei-, Schutz- und Lebensräume. Das ist das Idealbild einer freiheitlich denkenden Gesellschaft. Vor allem in autoritären, ausbeuterischen Systemen jedoch erscheinen Missbrauch und übergriffiges Verhalten als "normal!". Aber auch überall dort, wo Druck herrscht, also etwa in verdichteten Arbeitsprozessen oder beschleunigten Alltagsroutinen fällt es schwer, die menschliche Beschränktheit und Vergänglichkeit wirklich zu akzeptieren.

Unterwerfung - Pein oder Lust
Autorin: Prisca Straub / Regie:
Befreiend oder erniedrigend? "Fifty Shades of Grey", die Geschichte einer sadomasochistischen Beziehung, wurde binnen kürzester Zeit zum Weltbestseller. Was sagt es über eine Gesellschaft, in der Leidenschaft in Form von Unterwerfung und Dominanz als besonders verlockend erlebt wird? Möglicherweise könnte es einen Zusammenhang mit dem Aufbrechen traditioneller Geschlechterrollen geben, vermuten Soziologen: Übereinkunft über geregelten Unterwerfungssex bietet schließlich den Vorteil, dass beide Partner klar wissen, was sie zu tun haben. Das ist freilich nur eine von mehreren Deutungsmöglichkeiten für das moderne Phänomen. Doch die Lust an Peitsche, Knebel und Fessel gab es auch in früheren Jahrhunderten. Und Gehorsam, Demut und Unterwerfung sind auch zentrale Tugenden der großen Buchreligionen, die von alters her für Gottergebenheit stehen.

Moderation:
Redaktion:

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