radioWissen am Nachmittag Typisch bayerische Lebenswelten?
Montag, 19.11.2018
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Bayerns Wälder
Von der Wildnis zum Forst
Pechkohle
Kumpel in Penzberg
Das Kalenderblatt
19.11.1979
Eckart Witzigmanns "Aubergine" erhält als erstes Restaurant in Deutschland drei Sterne
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Bayerns Wälder - Von der Wildnis zum Forst
Autor: Thomas Grasberger / Regie:
Seit Jahrtausenden lebt der Mensch mit dem Wald und von ihm. Schon in der Steinzeit brauchte er das Holz des Waldes zum Feuer machen, wärmen, kochen, Bögen machen, oder zum Herstellen von Speeren. Auch im Mittelalter noch waren die meisten Gebäude aus Holz, zunächst sogar die Kirchen und Dome, erst dann kam der Steinbau auf. Das hölzerne Zeitalter zieht sich durch bis etwa 1820, als mit dem Industrie-Zeitalter die Steinkohle kam. Doch auch jetzt noch waren Unmengen an Holz nötig, um den Nachschub für die neuen energieintensiven Industrien zu befeuern. Im frühen 19. Jahrhundert gingen aufgeklärte Agrarreformer wie Josef Hazzi deswegen daran, aus ertragsarmen Laubwäldern effiziente und geordnete Forste zu machen - vor allem Fichtenmonokulturen in Rastererschließung. Ökologische Bedenken und Überlegungen zur Nachhaltigkeit spielten lange Zeit nur am Rande eine Rolle. Erst im letzten Jahrhundert kam es wieder zum Umdenken. Nun setzte man wieder auf naturnahe Forst- statt profitorientierter Plantagenwirtschaft. Doch ein Wald braucht viele Jahrzehnte, bis er seine Gestalt verändert.
Pechkohle - Kumpel in Penzberg
Autorin: Yvonne Maier / Regie:
Oberbayern - das Postkarten-Idyll! Bergblick, Kirchen mit Zwiebeltürmchen, Kühe auf der Weide. Der Ort Penzberg, südlich des Starnberger Sees, scheint da nicht so richtig hinein zu passen. Nur wenige idyllische Bauernhäuschen und vor allem: eine echte Arbeiterenklave. Denn in Penzberg war eines der wenigen Kohle-Bergwerke Süddeutschlands. Um die Kohle abzubauen, kamen Bergleute aus ganz Europa, ein Vielvölkergemisch in Oberbayern. Bis heute prägt das Erbe des Bergbaus und der Arbeiterschaft die Stadt, auch wenn sie einen bemerkenswerten Wandel vollzogen hat. Wo früher Kohlekumpel schufteten, werden heute Krebsmedikamente hergestellt. Kurioserweise hat die Stadt aber auch sehr kunstsinnige Menschen angezogen, zum Beispiel den Expressionisten Heinrich Campendonk, der in regelmäßigen Abständen auch Szenerien aus Penzberg malte und Mitglied der Künstlergruppe "Der blaue Reiter" war.
Moderation:
Redaktion: Thomas Morawetz
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