radioWissen Der Mensch, das "schuldige" Wesen?

Noahs Arche und die Sintflut
Forscher auf den Spuren eines Mythos
Autor: Christian Feldmann / Regie: Martin Trauner

Schuld
Kollektives Vergehen oder individueller Fehltritt?
Autor: Michael Reitz / Regie: Christiane Klenz

Das Kalenderblatt
5.3.1750
Feuersbrunst in Münchner Residenz
Autorin: Birgit Magiera

Als Podcast verfügbar

1878 entdeckte der britische Staatsmann und Historiker James Bryce auf dem Berg Ararat in Armenien uralte Holzstücke, die Spuren menschlicher Bearbeitung aufweisen. Doch es gibt keinen Beweis dafür, dass Noahs schwimmende Burg wirklich auf dem Ararat gestrandet ist. Man weiß nicht einmal, ob so eine Arche je gebaut worden ist. Von der Sintflut freilich erzählen die Mythen vieler Völker. Die biblische Geschichte von der Arche und vom Neubeginn auf dem Berg Ararat offenbart die Ursehnsucht der Menschen nach Geborgenheit. Und sie erzählt noch eine andere Seite des Menschseins: die der Schuld. Denn bekannterweise war die Sintflut aus biblischer Sicht eine Art Strafe Gottes. Darüber wie diese Schuld aussah, bzw. was 'Schuld' überhaupt ist, diskutieren Theologen und Philosophen seit langem.
Für die antiken Philosophen war sie Bestandteil der menschlichen Freiheit, aber auch der Tragik des Daseins. Sie hat ein Doppelgesicht, denn wir können individuell schuldig werden, indem wir eine schwere Verfehlung begehen - oder aber kollektiv, indem wir wissentlich oder unwissentlich an einem Verbrechen teilnehmen, es stillschweigend dulden.

Redaktion: Bernhard Kastner
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