Nachtstudio Anschwellender Revolutionsgesang
Sonntag, 21.04.2019
22:05
bis 23:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Über die neuen und alten Rechten
Von Thomas Meyer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Jahrzehntelang war der Begriff "konservative Revolution" allenfalls in einigen wenigen Oberseminaren zu hören, ansonsten schlummerte er über Jahrzehnte tief und fest mit anderen deutschen Mythen im Kyffhäuser. Doch seit ihn der ehemalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt 2018 in der Tageszeitung "Die Welt" benutzte, hat der Begriff eine Renaissance erfahren.
"Konservative Revolution", damit war seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kampfbegriff gemeint, der gegen jedwede Art von liberalen Werten, der Macht der Massen und der Demokratie abrechnete. Erst mit der 1949 vorgelegten Dissertation des ehemaligen Schweizer SS-Mannes Armin Mohler bekam der Begriff wissenschaftliches Gewicht. Heute glauben nicht wenige Rechtsintellektuelle ihre Ideologien mit den Sprengsätzen aus den zwanziger bis vierziger Jahren aufrüsten zu sollen. "Konservativ" ist nichts daran, man ist auf Revolution gebürstet. Grenzverletzungen sind kein Lapsus, sondern Taktik. Wer anfange, sich zu entschuldigen, betreibe das Spiel der Gegenseite, sagte der Ex-Linke und Neu-Rechte Frank Böckelmann der NZZ. Ob bekannte Namen wie Oswald Spengler und Ernst Jünger oder unbekannte, wie Edgar Julius Jung - alle sind willkommen, um den "Riss" (Götz Kubitschek) tiefer ins "System" zu treiben.
Der Essay von Thomas Meyer stellt alte und neue konservative Revolutionäre vor und begibt sich auf die Suche nach dem "Geist", den alte und junge Rechte huldigen.