Nachtmix Mit Judith Schnaubelt

Blue Monday
Musik von Astrobal, Ezra Collective und Duke Ellington

Wieder mal der Kosmos als fantastischer Sehnsuchtsort einer möglichen Flucht vom blauen Planeten? "L'Infini, l'Univers et les Mondes" nennt Astrobal, Schlagzeuger, Produzent elektronischer Musik und Komponist aus Frankreich, sein neues Album. Den Titel hat sich Monsieur vom Philosophen und Astronomen Giordano Bruno geliehen. Astrobal revolutioniert hier aber nichts, er hängt silberne Discokugeln in den Himmel, surft eleganter als Daft Punk durch die Milchstraße und vereint Chanson, Weltraummärchen und Funkiness. Kleine, feine Fluchten für 42 irdische Minuten. Mehr "real deepness" ist von Jazz, Afrobeat oder P-Funk erwarten. Und auch das Blau wird dann intensiver. "Mood Indigo" heißt eine alte berühmte Komposition des sehr großen Duke Ellington, die er auch in seinen Soundtrack für "Paris Blues", jenem Kultfilm aus dem Jahr 1961intergriert hat. Der Film über zwei amerikanische Jazzmusiker in Paris (Sidney Poitier & Paul Newman), neulich im Münchner Filmmuseum auf dem Programm, ist ein Must für alle Popfans, die jetzt auch gerne Jazz hören. Ihnen sie ebenfalls empfohlen: Das neue Album des Londoner Ezra Collective, das die fünf Musiker "You can't steal my joy" nennen und hier freudig mit Gästen wie Loyle Carner,  Kokoroko und Jorja Smith ausloten, wie tief Blau mit Groove angereichert klingen kann.