Zeit für Bayern Von Monarchisten und Alpinisten
Samstag, 30.11.2019
12:05
bis 13:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
"Der Königsseufzer"
100 Jahre Monarchisten im Freistaat Bayern
Zum 100. Jahrestag der Gründung der Königspartei
Von Thomas Grasberger
"Flachland-Alpinisten"
Die Sehnsucht der Städter nach den Bergen - 150 Jahre DAV Sektion Nürnberg
Von Ulrike Nikola
Wiederholung um 21.05 Uhr
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
"Der Königsseufzer"
100 Jahre Monarchisten im Freistaat Bayern
Zum 100. Jahrestag der Gründung der Königspartei
Von Thomas Grasberger
Die Revolution machte der Monarchie in Bayern buchstäblich über Nacht ein Ende. Als nun stärkste Kraft im neuen Bayern war die Bayerische Volkspartei tief gespalten in einen vernunftrepublikanischen und einen monarchistischen Flügel. Aus letzterem stammte der Verlagsbeamte Josef Mayer-Koy, der ein knappes Jahr nach der Revolution, am 30. November 1919, die sogenannte Königspartei gründete. Es sollte keine herkömmliche Partei sein, eher eine überparteiliche Sammlungsbewegung, die die Monarchie in Bayern mittels Volksabstimmung wieder einführen wollte. Doch dazu sollte es nicht kommen. Die Wittelsbacher vermieden jegliche Kontakte zur Königspartei, die im Ruch stand, separatistische Ziele zu verfolgen. Sie ging schließlich in einer anderen monarchistischen Sammlungsbewegung auf, dem 1921 gegründeten Bayerischen Heimat- und Königsbund "In Treue fest" (BHKB). Der zählte gegen Ende der Weimarer Republik immerhin 70.000 Mitglieder und hätte mit Kronprinz Rupprecht von Bayern auch einen Thronanwärter gehabt. Den Aufstieg des Nationalsozialismus konnten die Monarchisten trotzdem nicht verhindern. Nach 1945 blieb die Sehnsucht nach einem bayerischen König zunächst unvermindert groß. Die amerikanischen Besatzer aber waren von dieser Idee weniger angetan, und so verliefen alle monarchistischen Bestrebungen letztlich im Sand. Der Königsseufzer freilich - mal voller Kummer und Wehmut, mal voller Sehnsucht - ist bis heute gelegentlich zu vernehmen. Thomas Grasberger führt durch ein Jahrhundert monarchistischer Bestrebungen in Bayern.
"Flachland-Alpinisten"
Die Sehnsucht der Städter nach den Bergen - 150 Jahre DAV Sektion Nürnberg
Von Ulrike Nikola
Vor zehn Jahren dachte man noch, dass das klassische Bergwandern aussstirbt. Doch mittlerweile überrennen die Menschen die Berge, entdecken eine neue Wanderlust, sprinten zum Trailrunning, bouldern und klettern an den Felsen, kurbeln mit ihren Mountainbikes auf die Gipfel. Freizeitboom, Alpen-Eventisierung, Grenzerfahrung - die Berge sind nach wie vor für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. 1869 träumten elf Nürnberger im Schatten der qualmenden Industrieschlote von der fernen Bergwelt und gründeten die Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins. Die Flachlandalpinisten wollten nicht nur vor den Toren der Stadt wandern, sondern die Alpen erschließen und fanden schnell viele Gleichgesinnte. Mit Pioniergeist und verklärter Naturromantik versuchten sie der Entfremdung in der Industrialisierung zu entfliehen. Und heute? Die DAV-Mitglieder steigen noch immer begeistert zu ihrer Nürnberger Hütte in den Stubaier Alpen auf oder nächtigen in der Ossi-Bühler-Hütte in der Fränkischen Schweiz. Eine Gefühlsgemeinschaft von Grenzgängern und Sinnsuchern zwischen sportlichen Ambitionen, Naturverherrlichung und Abenteuerlust.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!