radioWissen am Nachmittag Wien - Hollywood und nicht retour

Erich Wolfgang Korngold
Vom Wunderkind zum Hollywoodkomponisten
Von Martin Trauner

Alma Mahler Gropius Werfel
Das Recht auf absolute Selbstsucht
Von Brigitte Reimer

Das Kalenderblatt
18.11.1907
Pius X. bekämpft "Modernisten"
Von Armin Strohmeyr

Erich Wolfgang Korngold - Vom Wunderkind zum Hollywoodkomponisten
Von Martin Trauner
Er galt als komponierendes Wunderkind. Mit 14 veröffentlichte der Sohn eines österreichischen Musikkritikers erste Klavierstücke, mit 23 hatte Erich Wolfgang Korngold(1897-1957) die deutschen Opernhäuser erobert. Doch nach dem Ende des ersten Weltkrieges blieb seine Musik plötzlich ungehört. So folgte Korngold dem Ruf des Regisseurs Max Reinhardt nach Hollywood, um dort zum bedeutendsten Filmkomponisten seiner Zeit zu werden. Aus dem freiwilligen Exil wurde nach dem Anschluss Österreichs ein erzwungenes Fernbleiben. Er, der die Filmmusik mit Einführung der Leitmotivik bereicherte und bis heute prägt, hatte vor allem ein ganz persönliches Motiv: Heimweh. Nach Österreich. Nach Wien.

Alma Mahler Gropius Werfel - Das Recht auf absolute Selbstsucht
Von Brigitte Reimer
Mit 18 gilt sie als das schönste Mädchen Wiens, Gustav Klimt macht ihr den Hof -Alma Schindler, die später Alma Mahler-Gropius-Werfel heißen wird. Die Affäre mit Klimt vereitelt der Stiefvater, der Maler Carl Moll. Alma soll heiraten. Und das tut sie 1902. Der Bräutigam, Gustav Mahler, ist allerdings nicht ganz nach dem Geschmack der Familie. Der Hofoperndirektor, weltweit gefeierter Dirigent und bekannter Komponist, ist getaufter Jude. Und Almas Familie ist nicht frei von antisemitischen Einstellungen… Dass die Ehe nicht glücklich wird, liegt aber wohl nicht an Almas kruden Ansichten über das Judentum oder jüdische Männer, sondern an den unterschiedlichen Erwartungen. Mahler will keine komponierende Ehefrau: “Die Rolle des Komponisten ... fällt mir zu, - Deine ist die der liebenden Gefährtin…!” Genau das ist Alma nicht. Sie langweilt sich, nach der Geburt der zweiten Tochter kränkelt sie, beginnt in der Kur eine Affäre mit dem Architekten Walter Gropius. Nach Mahlers Tod 1911 lässt sie sich zunächst vom Maler Oskar Kokoschka trösten, der sie als “Windsbraut” malt. Als er ihr zu Besitz ergreifend wird, heiratet sie Walter Gropius. Und verlässt ihn, um mit dem 11 Jahre jüngeren Dichter Franz Werfel zu leben, den sie 10 Jahre später heiratet. Sie beeinflusst und inspiriert ihn, organisiert sein Leben und seinen Ruhm und emigriert 1940 - Werfel ist Jude - mit ihm in die USA. Nach seinem frühen Tod lebt sie als Mahlers Witwe in den USA. Begraben aber ist sie in Wien, auf dem Grinzinger Friedhof.

Redaktion: Brigitte Reimer
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