Bayern 2

     

radioThema Die Olympischen Spiele 1972 als gesellschaftspolitisches Zeichen

Münchner Olympia-Maskottchen Waldi | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 16.08.2012
20:03 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Fröhliches, friedliches, anderes Deutschland
Von Wilhelm Warning

"Einen Charakter der Ungezwungenheit, Offenheit, Leichtigkeit" sollten die Olympischen Spiele von München haben. So stellte es sich Otl Aicher, der große und sicher bekannteste Gestalter in der damals noch jungen Bundesrepublik vor. Er war verantwortlich für das Erscheinungsbild, den öffentlichen Auftritt dieser Spiele, mit ihren Farben, Kostümen, Eintrittskarten, Piktogrammen, mit allem, vom typographischen Detail bis zum großen Designkonzept. Aber nicht allein, sondern zusammen etwa mit dem Zeltdach-Architekten Günther Behnisch und dem Ingenieur Frei Otto, mit dem Landschaftsarchitekten des Olympiaparks, Günther Grzimek, oder dem Architekten Werner Wirsing, der den Gestaltungsausschuss leitete, und mit vielen anderen, auch aus der Politik. Zum Beispiel Hans-Jochen Vogel, damals der Oberbürgermeister Münchens, der die Spiele, ihre Ästhetik, ihr kulturelles Begleitprogramm, als Zeichen einer neuen, offenen Gesellschaft ansah, für den neuen Geist einer demokratischen Bundesrepublik, und Olympia als positives Gegenbild der Spiele 1936 in Berlin. Damit beschäftigt sich die Sendung, in der Zeitzeugen von ihren Erlebnissen erzählen. Sie verschafft Einblicke und Rückblicke, dokumentiert aber auch die zuweilen kritische Sicht damals jüngerer Menschen auf die Spiele aus 40 Jahren Abstand.