Bayern 2

     

radioTexte - Das offene Buch Pierre Jarawan: Ein Lied für die Vermissten (1/3)

Pierre Jarawan | Bild: Cornelia Zetzsche

Sonntag, 26.04.2020
12:30 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Als Poetry Slammer begann er, mit seinem Debütroman „Am Ende bleiben die Zedern“ feierte er erste Erfolge. Nun schrieb Pierre Jarawan für die Verschwundenen des Bürgerkriegs im Libanon: „Ein Lied für die Vermissten“. Lesung: Shenja Lacher. Cornelia Zetzsche im Gespräch mit Pierre Jarawan

Amin hat sich 2006, nach dem Tod der Großmutter, in ihr früheres Haus in den Bergen zurückgezogen und schaut auf sein junges Leben, die Familie, den Libanon. Ein junger Libanese von 24 Jahren, der nach dem Unfalltod der Eltern bei der Großmutter in Deutschland aufwuchs und 1994 nach Beirut zurückkam, sich aber immer fremd fühlte. Mit seinem Freund Jafar zog Amin einst als Abenteurer durch die vom Bürgerkrieg verwundete Stadt.

Pierre Jarawan stimmt „Ein Lied für die Vermissten“ auf drei zeitlichen Ebenen an. 1994: Amin ist fremd in Beirut, und fremd sind ihm die ominösen Freunde der Großmutter, die ein Geheimnis verbirgt. In der Freundschaft zu Jafar und im Nationalmuseum findet er Zuflucht. 2006 ist Beirut wieder Zielscheibe, diesmal im Libanonkrieg zwischen Hisbollah und Israel. 2015 keimt Hoffnung im Arabischen Frühling.

Die erste Lesung folgt Amin, der in Beirut, im Nationalmuseum, zum Hakawati wird, zum Geschichtenerzähler. Folge zwei erzählt vom Beginn und Ende der Freundschaft zwischen Amin und Jafar, der sich einer Miliz anschließt. Zuletzt erschließt sich Amin das düstere Geheimnis seiner Familie. Immer ist Beirut die heimliche Heldin des Romans.

Lesung: Shenja Lacher
Regie: Eva Demmelhuber
Im Gespräch: Pierre Jarawan
Moderation und Redaktion: Cornelia Zetzsche


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