radioWissen Der Mensch und die Vernunft
Mittwoch, 20.05.2020
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Irrationalität
Die andere Seite des Menschseins?
David Hume
Der Vater der modernen Philosophie
Das Kalenderblatt
20.5.1515
Nashorn auf europäischem Boden
Von Birgit Magiera
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Irrationalität - Die andere Seite des Menschseins?
Autorin: Beate Meierfrankenfeld / Regie: Irene Schuck
Was ist der Mensch? Ein „animal rationale“, ein vernünftiges Lebewesen, sagt die Philosophiegeschichte im Anschluss an Aristoteles. Präziser übersetzt Immanuel Kant: ein „mit Vernunft begabtes“ Wesen. Denn nicht, dass er immer und überall - oder auch nur besonders häufig - tatsächlich vernünftig wäre, unterscheidet den Menschen vom Tier, sondern dass er es sein könnte. Zugleich gehört natürlich auch das Unvernünftige zum Menschsein: als Traum oder Albtraum, Gefühl oder Obsession, Glaube oder Aberglaube. Das Irrationale bestimmt unsere Beziehungen, Liebesverhältnisse und Abhängigkeiten. Es kann inspirierend sein, Kreativität freisetzen und ins Offene führen, etwa in der Kunst, ebenso aber auch den Keim von Ideologie und Gewalt in sich tragen. Und oft ist es dann doch stärker als die Vernunft - und sehr viel anziehender. radioWissen erkundet eine mächtige Triebkraft in uns.
David Hume - Der Vater der modernen Philosophie
Autorin: Elke Worg / Regie: Martin Trauner
Zwei Jahrtausende lang war es in der Philosophie ein Ding der Unmöglichkeit, die Moral von etwas anderem als vom Verstand abzuleiten. Mit dem schottischen Philosophen David Hume änderte sich diese Einstellung. Hume war davon überzeugt, dass Menschen neben ihren fünf Sinnen auch noch einen sechsten Sinn besitzen, der für das moralische Bewusstsein zuständig ist. Diese ethische Intelligenz liegt Hume zufolge irgendwo zwischen Gefühl und Vernunft. Vor allem aber ist sie im zwischenmenschlichen Bereich angesiedelt. „Sympathie“ heißt das Stichwort. Sie ist die Fähigkeit, sich in die Situation anderer zu versetzen. Sie ist die Quelle für moralisches Empfinden. Und sie ist der Klebstoff, der eine Gesellschaft zusammenhält. Für die Aufklärung bedeutete diese Erkenntnis einen Quantensprung. Humes Ansicht nach gibt es kein sicheres Wissen. Als Empiriker und Skeptiker suchte David Hume zeitlebens nach der Wahrheit. Doch anders als viele andere Aufklärer bemühte er die Erfahrung, um sie zu finden. Vor 300 Jahren, am 26. April 1711, wurde der Vater der modernen Philosophie in Edinburgh geboren.
Moderation: Gabriele Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner
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