Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Feuer und Eukalyptusbaum

Sonne verfinstert sich in Rauchschwaden von Großbränden | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 09.07.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Feuer weltweit
Der "normale" Ausnahmezustand

Eukalyptus
Ein umstrittener Baum

Das Kalenderblatt
9.7.1989
Steffi Graf gewinnt wieder Wimbledon
Von Susi Weichselbaumer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Feuer weltweit - Der "normale" Ausnahmezustand
Autorin: Roana Brogsitter / Regie: Axel Wostry
Am Anfang war Feuer. Ohne Feuer wäre die Erde nicht der Planet geworden, der sie heute ist. Es brodelt es in ihrem Inneren, doch auch auf der Erdoberfläche brennt es. 300 bis 600 Millionen Hektar Vegetation fallen jedes Jahr den Flammen zum Opfer. In vielen Regionen spielen Feuer eine elementare Rolle für den Erhalt der Ökosysteme. Feuer bedeutet hier nicht Vernichtung, sondern Leben. Zahlreiche Pflanzen haben sich nicht nur durch Tricks an Feuer angepasst, oft könnten sie ohne Feuer gar nicht überleben. An manchen Orten brennt es jedes Jahr, an anderen alle fünf bis zehn oder nur alle paar 100 Jahre. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Bränden - am Ende haben aber alle eines gemeinsam: Sie ermöglichen Regeneration. Feuer ist in der Natur ein ganz „normaler“ Ausnahmezustand. Das Zusammenspiel zwischen Feuer und Natur ist jedoch aus dem Gleichgewicht geraten. „Feuer treten heute am falschen Ort, zur falschen Zeit, zu heftig und zu häufig auf“, sagt Dr. Susanne Winter vom WWF. Schuld ist der Mensch - direkt, aber auch indirekt durch die von ihm verursachte Klimaerwärmung. Der Mensch hat sich vom Feuer entfremdet, sagt Prof. Johann Goldhammer, er hat verlernt, es zu nutzen, setzt es ein, wo es nicht hingehört und löscht es, wo es brennen sollte. Der Direktor des Global Fire Monitoring Center glaubt deshalb, dass wir am Anfang eines neuen Erdzeitalters stehen, des Pyrozäns, des Zeitalters des Feuers.

Eukalyptus - Ein umstrittener Baum
Autorin: Chrstiane Seiler / Regie: Eva Demmelhuber
Niedliche Koalabären, schleimlösende Eukalyptusbonbons, Bodenerosion durch Plantagenwirtschaft -der Eukaly ptus ruft widersprüchliche Assoziationen hervor. Wer weiß aber, dass der Eukalyptus in vieler Hinsicht ein Baum der Superlative ist? Mit über 600 bekannten Arten ist er eine der artenreichsten Baumgattungen. Außerdem kann der immergrüne Laubbaum zu erstaunlichen Höhen emporwachsen, mit bis zu 100 Metern gilt der Königseukalyptus als einer der höchsten Bäume der Welt. Erst Ende des 18. Jahrhunderts, als Australien zu einer englischen Kolonie geworden war, kamen europäische Naturkundler und Pharmakologen in Kontakt mit dem Eukalyptus und erkannten schnell die erstaunlichen Eigenschaften des Baums und die heilsamen oder schädlichen Wirkungen der zahlreichen ätherischen Öle, die der Eukalyptus hervorbringt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts breitete sich der Eukalyptus dann über alle anderen Erdteile aus und zählt mittlerweile zu den wichtigsten 'Cash Crops'weltweit -in der globalisierten Zellstoffindustrie werden damit Milliarden umgesetzt.

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Matthias Eggert

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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