Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft

Mann im Anzug mit rotem Herz in den Händen | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 29.07.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Barmherzigkeit
Wiederentdeckung einer Tugend

Pflicht zur Hilfsbereitschaft?
Eine Philosophie des Füreinander

Das Kalenderblatt
29.7.1954
Erster Teil des Romans "Herr der Ringe" erscheint
Von Frank Halbach
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Barmherzigkeit - Wiederentdeckung einer Tugend
Autorin: Constanz Alvarez / Regie: Frank Halbach
Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Fremden Obdach gewähren, Nackte kleiden, Kranke und Gefangene besuchen und Tote begraben - das sind die „Werke der Barmherzigkeit“, der christlichen Nächstenliebe. Im Mittelalter galt die Barmherzigkeit, die misericordia, als eine der Kardinaltugenden. Ihr entgegengesetzt ist das Laster des Geizes. Nicht nur Geistliche, Mönche und Nonnen waren dazu angehalten, barmherzig zu sein, sondern jeder einzelne Mensch. Doch welchen Stellenwert hat die Barmherzigkeit heute in unserer Gesellschaft? Nachdem sie im 18. Jahrhundert verstaatlicht und Ende des 19. Jahrhunderts mit der Gründung der „Caritas“ ausgelagert wurde? Inwiefern fühlt sich heute jeder einzelne von uns zuständig für andere Menschen in Not? Und was passiert, wenn diejenigen, die sich ein Herz fassen und anderen helfen, in Konflikt mit der Obrigkeit geraten - wie zuletzt die Seenotretter im Mittelmeer oder Geistliche, die Flüchtlingen Kirchenasyl gewähren? Wo liegen die Grenzen der Barmherzigkeit?

Pflicht zur Hilfsbereitschaft? - Eine Philosophie des Füreinander
Autorin: Karin Lamsfuß / Regie: Irene Schuck
Über fünf Milliarden Euro werden jedes Jahr in Deutschland gespendet. Jeder Dritte ist ehrenamtlich engagiert. Nicht mitgerechnet die vielen kleinen Gefälligkeiten unter Freunden, Nachbarn oder auf der Straße. Helfen scheint irgendwie ein menschliches Grundbedürfnis zu sein. Die Frage ist nur, warum. Sind die Deutschen ein Volk von Altruisten? Keineswegs. Manche helfen um etwas zurückzubekommen. Oder aus Kalkül: Sie hoffen auf Unterstützung vom Nächsten, falls es ihm selbst mal schlecht gehen sollte. Andere erwarten insgeheim, dass sie durch glanzvolle Taten eine gesellschaftliche Aufwertung erfahren. Ob das niedere Motive sind oder letztlich nur das Ergebnis zählt, darüber streiten die Philosophen. Fakt ist aber auch: Hilfsbereitschaft ist der Kitt, der menschliche Gemeinschaften zusammenhält. Denn alleine kann der Mensch nicht existieren.

Moderation: Gabriele Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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