Bayern 2

     

Nachtstudio Regisseur Michael Haneke

Die Schauspielerin Emmanuelle Riva in "Liebe" | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 19.02.2013
20:03 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

"Süchtig nach Wahrhaftigkeit"
Der Regisseur Michael Haneke
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
WDR/DLF 2012

Am 24. Februar werden zum 85. Mal die Oscars in Los Angeles verliehen. Die BR-Koproduktion "Liebe" von Michael Haneke geht mit insgesamt fünf Nominierungen ins Rennen. "Liebe" gewann bereits 2012 in Cannes die Goldene Palme und im Januar 2013 einen Golden Globe in der Sparte Fremdsprachiger Film. Der in München geborene Regisseur Michael Haneke trat für Österreich an. 2010 hatte er mit "Das weiße Band" die Weltkugel für den besten ausländischen Film nach Deutschland geholt. Natürlich ist "Liebe" kein Feelgood Movie, denn Michael Hanekes Filme sind dafür bekannt, dass sie eher durch Gefühlskälte und Grausamkeit "erschüttern". Seine Filme sind die Darstellung einer Welt, in der die Familie ein Hort von Grausamkeit ist, verstärkt durch die Gewalt der Medien. Und doch zeigt "Liebe" das Werk des österreichischen Filmemachers in einem anderen Licht. Nicht als kalte Labor-Anordnung in ihrer Gesellschaft erstarrter Figuren unter dem Sezierbesteck eines erbarmungslosen Regisseurs, sondern als Momentaufnahmen von Wesen, die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu vielem fähig sind: Zur Brutalität, aber eben auch zur Liebe. Markus Metz und Georg Seeßlen führen im Gespräch mit Michael Haneke durch seine Filmwelten.