radioWissen Alte Reiche, Rom und Angkor
Montag, 21.12.2020
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Rom darf nicht sterben!
Die Geschichte eines imperialen Traums
Angkor
Die rätselhafte Stadt
Das Kalenderblatt
21.12.1954
Der Weltuntergang fällt aus
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Rom darf nicht sterben! Die Geschichte eines imperialen Traums
Autor: Uli Zwack / Regie: Sabine Kienhöfer
Viele Städte schmücken sich mit wohlklingenden Beinamen. Paris ist die Stadt der Liebe, München leuchtet als Isarathen, New York glänzt als Big Apple. Trotzdem ist Rom einzigartig: alle Wege führen dorthin. Rom ist ewig, Rom ist golden, Rom ist Amtssitz des Papstes. Rom ist schlichtweg alles. Woran mag das nur liegen? Vermutlich daran, dass Rom weit mehr ist als nur eine Stadt. Denn darüber hinaus ist es eine imperiale Idee, eine Utopie, in der Menschen unterschiedlichster Herkunft unter einem gemeinsamen Dach vereint zusammenleben. Diese Idee wurde von Julius Caesar geträumt und von byzantinischen Herrschern; von Karl d.Gr. und heilig-römischen Kaisern; von russischen Zaren und Napoleon Bonaparte. Ja, letztlich wird sie heute immer noch geträumt. Denn bei genauerem Hinsehen ist die EU nichts anderes, als die Fortsetzung der römischen Reichsidee, auch wenn die EU auf rein ökonomischen und rechtsstaatlichen Prämissen beruht und nicht mehr auf dem Glauben an eine sakrosankte Einzelperson. Jedenfalls, was die Theorie betrifft. Die Praxis sieht natürlich ganz anders aus. Aber auch im vermeintlich goldenen, alten Rom war bei Weitem nicht alles Gold, was zu glänzen schien.
Angkor - die rätselhafte Stadt
Autor: Johannes Marchl / Regie: Frank Halbach
Das untergegangene Angkor - es war eine Stadt der Superlative. Angkor hat ein Gebiet umfasst, das so groß ist wie heute Berlin. Seit 1992 ist es UNESCO-Welterbe. Forscher gehen davon aus, dass in der Blütezeit bis zu eine Million Menschen dort gewohnt haben. Sie haben ihren Herrschern Tempel erbaut, sicher über hundert sind noch heute begehbar, viele sind noch versteckt im dichten Dschungel von Kambodscha. Der wohl berühmteste Tempel ist der Angkor Wat, ein Meisterwerk der Baukunst, größer als der Petersdom in Rom. Grundlage des mächtigen Reiches und der prächtigen Bauwerke war der Reis. Sein Anbau bescherte dem Land Macht und Reichtum. Und doch wissen wir nicht alles über die Kultur der Khmer, denn es existieren nicht viele Inschriften, die in Stein gehauen und damit überliefert sind. Und die anderen schriftlichen Quellen, die die Khmer hinterlassen hatten - wie zum Beispiel Palmblätter - sind längst zerfallen. Aber das, was wir wissen, ist faszinierend. Es zeichnet uns das Bild eines Volkes, das äußerst kompetente Architekten und Baumeister besessen hat. Exzellente Ingenieure, die ein komplexes Bewässerungssystem für den Reis gebaut haben. Meister der Steinmetzkunst, wie an den Reliefs der Tempel zu erkennen ist. Eine großartige Kultur, die die größte Tempelanlage der Welt hinterlassen hat.
Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz
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