radioWissen am Nachmittag Gürteltiere und Tiere als Medizin
Donnerstag, 04.02.2021
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Das Gürteltier
Gepanzerter Sonderling und Superheld des Tierreichs
Tierprodukte in der Medizin
Heilmittel oder Aberglaube?
Das Kalenderblatt
04.02.1941
Roy Plunkett erhält Patent für Teflon
Von Christian Jungwirth
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Das Gürteltier - gepanzerter Sonderling und Superheld des Tierreichs
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Christiane Klenz
Sie sind ein bisschen wie die X-Men unter den Tieren: ihr Superheldenkostüm ist ein Panzer aus beweglichen Hornplatten. Dabei sind sie Säugetiere! Die einzigen auf der Welt mit einem Panzer. Ein Relikt aus der Urzeit - und jede Gürteltierart hat ihre eigene Superfähigkeit. Ewig nachwachsende Zähne. Eine klebrige Zunge, an der ganze Ameisenstraßen haften können. Die Fähigkeit, einfach nie, wirklich nie in ihrem Leben trinken zu müssen. Manche können minutenlang die Luft anhalten. Gürteltiere leben viel unter Tage. Grubenunglücke sind leider häufig, doch die verschütteten Gürteltiere können sich aus eigener Kraft befreien. Gürteltiere, die sich in eine perfekte Kugel verwandeln können. Gürtelmulle - quasi unsichtbare Wesen. Sie hinterlassen keine Spuren und sind so gut wie nie an der Oberfläche zu sehen.
Unsere Spurensuche führt von Augsburg, wo ein verliebtes Gürteltierpärchen gemeinsam buddelt, bis nach Argentinien und Brasilien. Wo Lydia Möcklinghoff auf ihrer Ameisenbär-Forschungs-Farm ganz ungeplant Gürteltier Kasimir begegnet und Zeugin jährlicher Gürteltier-Sex-Parties wird. Mariella Superina aus Argentinien erzählt von ihrer Gürteltier-Auffangstation in der Waschküche und dem Gehege im Garten, das ihr seltene Einblicke in das Leben der Gürteltiere ermöglicht. So konnte sie erstmals nachweisen, dass Gürteltiere tatsächlich Winterschlaf halten. Und sie ist einer der wenigen Menschen, die einen Gürtelmull tatsächlich in freier Wildbahn sehen konnten. Auch wenn sie dafür schon mal 300 Kilometer quer durchs Land fahren muss.
Tierprodukte in der Medizin - Heilmittel oder Aberglaube?
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Eva Demmelhuber
Wer in Ländern wie China oder Vietnam unterwegs ist, findet in Apotheken nicht nur Pflanzen und Kräuter, sondern auch allerlei tierische Produkte, die gegen Krankheiten helfen sollen. Neben gemahlenen Insekten werden Seepferdchen, das Horn des Nashorns, Tigerknochen oder auch Bärengalle angepriesen. Viele dieser tierischen Produkte dürften gar nicht gehandelt werden - sie fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen. Der Glaube an die Wirkung bedroht inzwischen den Bestand von Tigern und Nashörnern. Doch der Markt ist riesig: der illegale Artenhandel hat nach Angaben der Natur- und Umweltschutzorganisationen WWF einen geschätzten Umsatz von 20 Milliarden Euro pro Jahr. Tatsächlich sollen einige dieser Mittel wirken, aber es gibt alternative pflanzliche oder synthetisch hergestellte Arzneimittel. Dabei sind nicht nur in Asien tierische Produkte in der Medizin verbreitet. Im Alpenraum schwören zum Beispiel viele Menschen mit Gelenkbeschwerden auf Murmeltiersalbe. Und tatsächlich, das Fett des Murmeltieres enthält Steroidhormone und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner
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