Zeit für Bayern Vorzeigbar? Poesiealbum und Briefmarkensammlung
Samstag, 12.06.2021
12:05
bis 13:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken …
Das Poesie-Album - eine Spurensuche
Von Petra Nacke
Abgestempelt - Ist Briefmarkensammeln wirklich von gestern?
Von Thomas Grasberger
Moderation: Simone Schülein
Wiederholung um 21.05 Uhr
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken …
Das Poesie-Album - eine Spurensuche
Von Petra Nacke
Für Kinder bis in die 1980er und frühen 1990er Jahre war das Poesiealbum fester Bestandteil der Schulzeit. Schreibst du in meins, schreib ich in deins. Wer sich bei möglichst Vielen eintragen durfte, stand hoch im Kurs. So gesehen war das kleine, meist quadratische Büchlein ein soziales Medium, vergleichbar mit heutigen wie Facebook, Instagram oder TikTok - allerdings vollkommen analog.
Damals brauchte man noch Stifte, Lineal, bunte Bildchen, Kleber und außerdem viel Zeit, denn die meist doppelseitigen Einträge in die Alben der Mitschüler mussten noch die strenge mütterliche Kontrolle passieren. Auch waren es oft Mütter oder Großmütter, aus deren Sammlungen die Sprüche stammten, die in sorgfältiger Schönschrift auf die Seiten geschnörkelt wurden. Mit Poesie hatten die wenigsten etwas zu tun, selbst wenn sie sich an den Zeilenenden reimten. Stattdessen verströmen die meisten Verslein eine derart hausbackene Behäbigkeit, als hätte sich in ihnen die Epoche des Biedermeier auf alle Zeiten konserviert. Ähnliches gilt für die Glanzbilder, die in ihrer Heile-Welt-Possierlichkeit bis heute beliebte Sammlerobjekte geblieben sind.
Die Büchlein selbst verschwanden irgendwann aus den Schulen und unserem Alltag, wurden Geschichte. Die ausgefüllten Exemplare landeten in Bücherregalen, auf Dachböden oder im Altpapier. Was kam nach ihnen und woher kamen sie eigentlich?
Abgestempelt - Ist Briefmarkensammeln wirklich von gestern?
Von Thomas Grasberger
"Das können Sie ganz schnell vergessen", antwortet der Vorsitzende eines altehrwürdigen Münchner Briefmarkenvereins auf die Frage, ob es heutzutage noch junge Sammler gibt. Mit dem Nachwuchs schaut es bei den Philatelisten nicht so gut aus. Allenthalben ist von der Krise des einst beliebten Zeitvertreibs die Rede. Das Briefmarkensammeln scheint heute so verstaubt zu sein wie die Kisten auf dem Dachboden, in denen Opas alte Schätze lagern: Neben Pinzetten, Lupen und tonnenweise Michel-Kataloge, die Bibeln der Philatelisten, finden sich vor allem jene Alben mit den bunten Klebe-Bildchen, die als Spiegel der Zeit oft kleine Kunstwerke sind. Wer davon träumt, beim Händler heute viel Geld für so eine Sammlung amtlicher Postwertzeichen zu bekommen, wird oft enttäuscht. Doch das Milieu der kleinen Sammler, von denen es immer noch Hunderttausende in Deutschland gibt, ist nur die eine Seite der Marke. Die andere erweist sich als wesentlich illustrer, denn an ihr klebt viel Geld. Und sie boomt wie nie! In Zeiten niedriger Zinsen hofft mancher, der mit Sachverstand und entsprechendem Portemonnaie ausgestattet ist, auf eine rentable Geldanlage. Bei Online-Versteigerungen renommierter Auktionshäuser sind schon mal Startgebote von 200.000 Euro zu hören. Und nicht zu vergessen - die Forscher, jene echten Spezialisten, die es nach wie vor in die Archive treibt. Sie suchen weniger nach wertvollen Briefmarken als nach spannenden Geschichten aus der wundersamen Welt der Philatelie.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!