Bayern 2

     

radioTexte am Dienstag Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher (2/3)

Patricia Highsmith | Bild: Archiv Diogenes Verlag

Dienstag, 16.11.2021
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

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Sie liebte Frauen, Katzen und Schnecken. Männer fand sie fantasielos. Und sie machte keinen Hehl daraus. Dabei lautete ihre Devise: "Details über sein Privatleben preiszugeben ist für einen Schriftsteller, als würde er sich nackt in der Öffentlichkeit zeigen". Die talentierte Patricia Highsmith hat es trotzdem getan. In ihren erstmals auf Deutsch erschienenen Aufzeichnungen verrät die Erfinderin von Tom Ripley Einzelheiten über ihr Liebesleben, ihre Begegnungen, ihre Abgründe. Für die radioTexte am Dienstag liest die Schauspielerin Wiebke Puls ausgewählte Passagen aus den Tage-und Notizbüchern der Hohepriesterin des psychologischen Kriminalromans.  

"Ich frage mich, ob ich diese Notizen jemals überarbeiten und ordnen werde. Und mich dann, wenn ich es tue, in vielen Jahren auf diese jugendlichen Beiträge zurückbeziehe." In ihren erstmals auf Deutsch erschienenen Aufzeichnungen verrät die Erfinderin von Tom Ripley Einzelheiten über ihr Liebesleben, ihre Begegnungen, ihre Abgründe.
New York 1941. Patricia Highsmith ist gerade 20 Jahre alt, als sie diesen Eintrag niederschreibt. Sie studiert am Barnard College der Columbia University Englische Literatur. Neben ihrem Studium engagiert sie sich in linken Studentenbewegungen, wird Chefredakteurin des studentischen Literaturmagazins Barnard Quarterly. Die Tagebücher beginnen im Jahr 1941 - eine junge, schöne, lebenshungrige Frau in New York, geht gerne auf Partys, ist auf der Suche nach Erfolg und ihrer Bestimmung. Dennoch erzählen ihre Einträge von Selbstzweifeln, Zweifeln bezüglich ihrer sexuellen Orientierung, von ihren literarischen Ambitionen. 
Sie liebte Frauen, Katzen und Schnecken. Männer fand sie fantasielos. Und sie machte keinen Hehl daraus, dabei lautete ihre Devise: "Details über sein Privatleben preiszugeben ist für einen Schriftsteller, als würde er sich nackt in der Öffentlichkeit zeigen". Die talentierte Patricia Highsmith hat es trotzdem getan. Wiebke Puls liest ausgewählte Passagen aus den Tage-und Notizbüchern der Hohepriesterin des psychologischen Kriminalromans und in der "Klassischen Lesung am Donnerstag", 18.11. um 21.00 Uhr zwei Kurzgeschichten: "Die Heldin" und "Der Schneckenforscher".