radioWissen Wohnmodelle gestern und heute
Montag, 16.02.2015
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Mietskaserne
Wenigstens ein Dach überm Kopf
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Markus Köbnik
Wohngemeinschaft im Palazzo
Städtebau in der Renaissance
Autorin und Regie: Anja Mösing
Das Kalenderblatt
16.2.1923
Grabkammer Tutanchamuns geöffnet
Von Christiane Neukirch
Als Podcast verfügbar
Hausen oder wohnen? Der Unterschied wird sofort deutlich bei einem Blick auf die Wohnverhältnisse der Vergangenheit. Schon Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert wurde der Wohnraum in den Städten immer knapper, die industrielle Revolution lockte mit Arbeit und Brot in die Fabriken, und die Menschen strömten massenweise vom Land in die Städte. Vor allem in Berlin entstanden Arbeiterwohnviertel mit so genannten "Miets- oder Wohnkasernen": einförmige monotone Gebäudekomplexe mit mehreren hintereinander gestaffelten, engen Hinterhöfen. Die Arbeiterfamilien hausten darin unter katastrophalen Bedingungen. Freilich sind die Mietskasernen von damals heute oft luxussanierte Stadtwohnungen für Gutbetuchte und Immobilienspekulanten geworden. Doch sogar das Luxus-Loft im stadtzentrumnahen In-Viertel von heute kann es nicht aufnehmen mit der Wohnkultur der Palazzi in der Renaissance mit ihren imposanten Gebäuden und Fassaden. Noch immer prägen diese Paläste das Bild vieler italienischer Städte. Im 14. und 15. Jahrhundert lebten hinter den teuren Fassaden aber nicht nur die Hausherren - reiche Kauf- oder Edelleute - sondern auch Gewerbetreibende und Bedienstete. Jede Gruppe in dem für sie vorgesehenen Stockwerk. Wer genauer hinsieht, kann das heute noch erkennen, ahnt was eine Bezeichnung wie "Piano Nobile" meint.
Redaktion: Thomas Morawetz
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