Zeit für Bayern Löschen - innen und außen

Bayerische Biotope - der Getränkemarkt
Von Joseph Berlinger

Helfen, nicht nur wenn´s brennt
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Von Ulrike Nikola

Wiederholung um 21.05 Uhr
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Bayerische Biotope - der Getränkemarkt
Von Joseph Berlinger

An die 10.000 Getränkemärkte gibt es in Deutschland. Und immer noch Menschen, die leibhaftig in diese Getränkemärkte gehen und sich mit frischer Ware eindecken. Anstatt daheim die Beine hochzulegen und sich die Getränke liefern zu lassen. Per "Durst App" zum Beispiel.
Doch all diesen Couch- und Mouse-Potatoes (altbairisch: "Gnoggalen") entgeht ein prächtiger Anblick. Wie die Wolkenkratzer von Manhattan oder Shanghai stehen sie da, die schwarzen, grünen, roten und blauen Türme. Gestapelte Kästen diverser Biere. Alkoholisches und - nein, nicht Antialkoholisches. Denn all die Mineralwässer und Limonaden haben nichts gegen ihre Nachbarn. Sie sind nicht fundamentalistisch antialkoholisch, sondern alkoholfrei und tolerant.
Jene Couch- und Mouse-Potatoes, die in der oberbayerischen Stadt Dorfen wohnen und nicht in die "Getränke-Oase Schweiger" gehen, verpassen noch etwas: das Eintauchen in ein bayerisches Biotop - in einen Ort des Lebens. Auch wenn die "Getränke-Oase Schweiger" nach Kontemplation klingt: hier geht es um Konversation. Ums Brauen und Trinken, ums Schwadronieren und Musizieren.
Wiederholung vom 14. September 2019

Helfen, nicht nur wenn´s brennt
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Von Ulrike Nikola

Als die Freiwillige Feuerwehr Leinburg in Mittelfranken 1872 gegründet wurde, lag sie voll im Trend. Denn ab Mitte des 19. Jahrhunderts formierten sich die ersten Löschtrupps, die sich mit Ausrüstung und Übungen auf Löscheinsätze vorbereiteten. Nach mehreren Großbränden hatte die Bayerische Landesregierung wiederholt die Königlichen Bezirksämter aufgefordert, die Gründung von Feuerwehren zu fördern. Sie sollten ein geordnetes Feuerlöschwesen nach französischem Vorbild einführen, wie es Napoleon für die Pariser Feuerwehr per Dekret erlassen hatte. Es beruhte unter anderem auf der Ehrenamtlichkeit der Mitglieder. Dieser Gedanke ist bis heute in den Freiwilligen Feuerwehren erhalten geblieben, von denen es bayernweit mehr als 7.700 gibt. Nicht wenige sind um die 150 Jahre alt.
Die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden kümmern sich um Brandschutzerziehung im Kindergarten, leisten Erste Hilfe, fördern die Gemeinschaft im Ort, pflegen das Brauchtum und Vieles mehr. Als Ortsteilwehr bieten die Oberhaidelbacher beim Leinburger Marktfest beispielsweise fränkischen Brotkuchen an, in ihrem Dorf organisieren sie Grillfeste und bringen als ältester Verein die Alteingesessenen und die Neubürger zusammen. Ihr Kommandant ist gleichzeitig Bürgermeister. In Oberhaidelbach engagieren sich von den 230 Einwohnern rund 30 aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr.
An der Technischen Hochschule in Nürnberg beschäftigt sich die Soziologie-Professorin Doris Rosenkranz in einem Forschungsprojekt damit, wie in Zeiten des demographischen Wandels weiterhin genügend Nachwuchs für die Freiwilligen Feuerwehren begeistert werden kann. Vor allem Frauen sollen vermehrt gewonnen werden: Sie waren in Kriegs- und Krisenzeiten oft der "Notnagel", und dürfen in Bayern offiziell erst seit 1967 löschen, bergen, retten, schützen. Ihr Anteil beträgt bis heute lediglich rund zehn Prozent.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!