Bayern 2

     

radioWissen Leuchtende Tiere und Tiefsee

Flohkrebs. | Bild: picture alliance / blickwinkel/F. Hecker

Freitag, 04.11.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Tiere der Tiefsee
Die unerforschten Geisterwesen

Das große Leuchten
Tiere mit Biolumineszenz

Das Kalenderblatt
4.11.1493
Kolumbus landet auf Guadeloupe und bekommt Ananas
Von Sebastian Kirschner

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Tiere der Tiefsee - die unerforschten Geisterwesen
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Die Lebensraumbeschreibung klingt wenig heimelig: Finster ist es, kalt und einsam. Der Druck ist enorm, auf jedem Quadratzentimeter lastet eine tonnenschwere Wassersäule. Dennoch lässt es sich in der Tiefsee aushalten, wenn man entsprechende Anpassungsstrategien entwickelt hat. Durchsichtige Kraken schleichen unbemerkt durchs dunkle Wasser. Fischmännchen wachsen auf ewig vereint mit Weibchen zusammen. Flohkrebse kapern Gallerthüllen von Manteltieren und nutzen diese als Kinderwägen für ihren Nachwuchs. Ob zur Kommunikation, beim Beutefang, zur Täuschung von Feinden, zum Anlocken eines Partners oder einer Partnerin - überall und immer wieder gehen in der Tiefsee die Lämpchen an. Manche Tiere leuchten über körpereigene chemische Reaktionen, andere erzeugen mit der Hilfe von Bakterien natürliches Licht. Das Leben in der ewigen Finsternis ist bunt - für winzig kleine Organismen genauso wie für 18 Meter lange Riesenkalmare.

Das große Leuchten - Tiere mit Biolumineszenz
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Eva Demmelhuber
Insekten, Pilze, Fische, Würmer, Bakterien, Einzeller tun es: Sie leuchten im Dunkeln. Biolumineszenz gibt es bei mehr als 10.000 Arten und sie gibt noch viele Rätsel auf. Warum betreiben so viele Organismen diesen energieaufwändigen Prozess? In Urzeiten war Biolumineszenz wohl ein Abwehrmechanismus gegen das Zellgift Sauerstoff. Heute lockt sie vermutlich Beute und Geschlechtspartner an und schreckt Räuber ab. Doch Genaues weiß man nicht, denn die meisten leuchtenden Tiere leben in der Tiefsee, wo Feldforschung schwierig ist. In manchen Organismen ist der Prozess mittlerweile genetisch entschlüsselt, und die beteiligten Elemente Luciferin und Luciferase kommen in der Medizin und der Biologie zum Einsatz. Sie helfen als Indikatoren, Prozesse sichtbar zu machen, etwa beim Kampf gegen Krankheitserreger. Auch bei Abwasser- und Hygienetests kommt Licht zum Wirken: Leuchtbakterien zeigen, wo sich Schadstoffe und Schmutz verstecken, auf einer Fleischtheke zum Beispiel.
Erstsendung 31. Juli 2020

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

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