Bayern 2

     

Nachtstudio Kulturkampf um die Erinnerung

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Dienstag, 22.11.2022
20:05 bis 21:00 Uhr

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BAYERN 2

Der Kolonialismus und die Shoah
Von Shahrzad Eden Osterer, Fabian Bechtle und Leon Kahane

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Ein Streit spaltet Deutschland: Ist die Shoah singulär? Darf sie mit anderen Genoziden verglichen werden? Dabei betonen alle Seiten, die historischen Fakten und Einzigartigkeiten anzuerkennen. Aber trotzdem zeigt das Beispiel der Documenta fifteen, dass hier die Debattenbeiträge des „globalen Südens“ als wichtiger angesehen wurden als jene, die antisemitische Kunstwerke kritisierten.
Die Erinnerungskultur in Deutschland wurde gegen das Bedürfnis nach Verdrängung und Relativierung der NS-Geschichte erkämpft. So die Legende - aber ist das vielleicht eine Selbstüberhöhung Deutschlands? Vor allem im Umfeld der postkolonialen Theorie behaupten einige, es gäbe eine Überbetonung der Shoah. Die führe dazu, dass andere Menschheitsverbrechen aus dem Blick geraten: vor allem die deutschen Kolonialverbrechen. Die Kritikerinnen und Kritiker der Erinnerungskultur gehen jedoch einen Schritt weiter. Sie erklären die Shoah zu einem Teil kolonialistischer Gewaltgeschichte. Viele Historikern und Historikerinnen werten das als eine Relativierung der Shoah.
Hat Deutschland wirklich seine Geschichte aufgearbeitet? Oder nutzt es die Behauptung einer weltweit vorbildlichen Aufarbeitung gar dazu, um endlich mit der Debatte um Schuld und Verstrickung aufhören zu können.