Bayern 2

     

radioWissen Schweinswal und Kegelrobbe

Schweinswal schaut aus dem Wasser heraus. | Bild: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/W. Rolfes | McPHOTO/W. Rolfes

Freitag, 02.12.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Schweinswal
Opfer einer verfehlten Meerespolitik?

Die Kegelrobbe
Deutschlands größtes Raubtier

Das Kalenderblatt
2.12.1848
Sissis Franzl wird Kaiser von Österreich
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Der Schweinswal - Opfer einer verfehlten Meerespolitik?
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Irene Schuck
Sie sind scheu und mit einer Länge von unter zwei Metern eher klein. Schweinswale gibt es nur auf der nördlichen Erdhalbkugel. Bei uns leben sie in der Nord- und Ostsee. Manchmal schwimmen sie auch in Flüssen, zum Beispiel in Elbe und Weser. Meist leben die Tiere allein oder als Mutter-Kalb-Paar. Ab und an bilden sich auch kleinere Gruppen. Die Wale mit der kurzen Schnauze haben einen großen Appetit: Ihr kleiner Körper kann nicht viel Energie speichern. Zudem haben sie einen schnellen Stoffwechsel und leben in kalten Gewässern. Daher benötigen sie viel Nahrung und fressen an einem einzigen Tag Hunderte kleine Fische. Mit Echolokation können sie auch nachts und in trüben Gewässern gut jagen. Doch die kleinen Meeressäuger sind in großer Not: Überfischung, Kies- und Sandabbau, der Bau von Offshore-Windparks, Bohrinseln, Unterwasserlärm, Umweltgifte und Plastikmüll bedrohen die Tiere. Oft sterben sie auch bei der Sprengung von Weltkriegsmunition oder verheddern sich in Stellnetzen.

Die Kegelrobbe - Deutschlands größtes Raubtier
Autorin: Mechthild Müser / Regie: Sabine Kienhöfer
Kegelrobben leben im nördlichen Atlantik, an den Küsten Kanadas, Britanniens, Irlands, Islands, Nordfrankreichs und zunehmend auch wieder in der Nord- und Ostsee, nachdem sie dort bis 1930 bejagt und fast ausgerottet wurden. Ihr Name leitet sich von der spitz zulaufenden Form ihres Kopfes und von den kegelförmigen Zähnen ab. Kegelrobben gehören - wie die Seehunde - zu den Hundsrobben. Ihre Gliedmaßen taugen wenig zur Fortbewegung, trotzdem können die massigen Tiere selbst an Land bis zu 20 km/h Geschwindigkeit entwickeln. Sie tauchen tiefer als 100 Meter und ernähren sich hauptsächlich von Fisch, gelegentlich auch von jungen Schweinswalen oder Seehund-Babys. Die Bullen erreichen eine Körperlänge von bis zu drei Meter, die Weibchen sind deutlich kleiner und sobald sie geschlechtsreif sind fast ständig schwanger. Zur Paarungszeit finden sich Kegelrobben in Gruppen an Stränden ein, Rivalen bekämpfen sich bis aufs Blut, um ihren jeweiligen Harem zu sichern. Auf einen Bullen kommen sechs bis zehn Weibchen. Am Strand der Nordseeinsel Helgoland kommt man den Tieren sehr nah. Nachdem einige Besucher Bisswunden davontrugen, ist ein Mindestabstand von 30 Metern vorgeschrieben - im Wasser und an Land.
Erstsendung 18. Dezember 2020

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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