radioWissen Klimaopfer: Permafrost und Korallen
Donnerstag, 22.12.2022
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Der Permafrost taut auf
Folgen für Mensch und Umwelt
Korallen
Das große Sterben
Das Kalenderblatt
22.12.1937
Das "Große Storchenderby" ist rechtens
Von Isabella Arcucci
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Der Permafrost taut auf - Folgen für Mensch und Umwelt
Autorin: Renate Ell / Regie: Martin Trauner
Anders als die Polkappen ist das Eis der arktischen Dauerfrostböden unsichtbar. Aber wenn er auftaut, verlieren Siedlungen, Straßen, Bahnlinien, Pipelines oder Dieseltanks ihren Halt, sofern sie nicht mit speziellen Techniken gesichert wurden. Risse tun sich auf oder der vormals harte Boden verwandelt sich in Schlamm. Der gefrorene Boden galt lange auch als sicherer Untergrund für Mülldeponien - sogar solche mit problematischen Bergbau-Hinterlassenschaften wie Bohrschlämmen. Giftstoffe aus Deponien könnten über Flüsse ins Meer und mit Fisch bis auf unsere Teller gelangen. Neben Alaska und Grönland sind Russland und Kanada am stärksten betroffen, rund die Hälfte ihrer Staatsgebiete besteht - bislang - aus Permafrost. Mit dem Klimawandel tauen Sommer für Sommer immer größere Gebiete auf. Die globalen Folgen sind gravierend: Wenn der metertief gefrorene Boden auftaut, werden Methan und Kohlendioxid frei - was den Treibhauseffekt weiter verstärkt: Es wird noch schneller noch wärmer, noch mehr Permafrost taut, noch mehr Klimagase werden frei - und so weiter. Auch sehr strenge weltweite Kimaschutzmaßnahmen könnten das nicht mehr aufhalten.
Korallen - das große Sterben
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Christiane Klenz
Sind sie aus Stein? Oder aus Holz? Sind es womöglich getrocknete Blutstropfen von Meeres-Gottheiten? Korallen haben weise Menschen der Antike und auch noch Wissenschaftler im Mittelalter vor Rätsel gestellt. Einig war man sich, dass Korallen etwas ganz Besonderes sind. Etwas, das gegen Krankheiten, auf jeden Fall gegen Unglück oder den "Bösen Blick" hilft. Erst um 1720 fand ein französischer Forscher heraus, dass es sich bei Korallen um Tiere handelt. Genau gesagt um Nesseltiere, die große Kolonien bilden können. Dabei werden Weich-und Steinkorallen unterschieden. Steinkorallen formen durch Kalk-Ablagerungen regelrechte Skelette aus. An den Ästen und Zweigen sitzen Polypen, in denen wiederum Algen ihre Heimat haben. Korallen und Algen zelebrieren eine perfekt funktionierende Symbiose. Die Farbenpracht verdanken die Korallen eben diesen Algen. Doch die Hälfte der Korallen weltweit hat ihre Farben verloren und liegt als abgestorbenes Kalk-Material am Meeresboden. Schuld daran ist die sogenannte Korallen-Bleiche. Diese wird durch die Erhöhung der Wassertemperatur, durch Dieselöl und Düngemittel aus der Landwirtschaft verursacht. Falls die Meere nicht schnell und nachhaltig geschützt werden, drohen Korallen komplett auszusterben.
Erstendung 25. September 2020
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Yvonne Maier
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