radioTexte am Sonntag Luo Lingyuan: Das fragile Glück der Harmonie

Eine Liebe in Shanghai - und ein Massaker in Peking. Emanzipationsgeschichte aus dem China der 1980er und 90er Jahre, gelesen von Laura Maire. Und Gespräch mit Luo Lingyuang.

"Ich halte den Kopf demütig gesenkt und höre schweigend zu. Ich kann mich nicht verteidigen. Irgendwelche Lügen versuche ich gar nicht erst zu erfinden. Aber was kann ich schon sagen, ich habe zwar bei einem Ausländer übernachtet, aber Sex mit ihm hatte ich keinen?"

Die Partei weiß alles in Shanghai 1989, auch, wo die Studentin Lu Tanya ihre Nacht verbringt. Bei einem deutschen Austauschstudenten nämlich. Das darf nicht sein! Während die beiden um ihre Beziehung kämpfen, beginnen in Shanghai wie in Peking Demonstrationen von Studierenden. Bis es auf dem Platz des Himmlischen Friedens schließlich zum Massaker kommt. Vor diesem Hintergrund erzählt die in Berlin lebende Luo Lingyuang eine chinesisch-deutsche Liebesgeschichte. Und die Geschichte einer Emanzipation.

Die Autorin wurde 1963 geboren, studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und kam 1990 nach Deutschland. Sie veröffentlichte mehrere Romane und Erzählbände, die sie auf deutsch verfasst. Aus ihrem Roman liest Laura Maire in der Regie von Irene Schuck

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags können wir diese Sendung auch als Podcast anbieten.