Bayern 2

     

radioWissen Triest und Joyce

Buchcover "Ulysses" von James Joyce | Bild: Suhrkamp Verlag, colourbox.com, Montage: BR

Dienstag, 07.05.2013
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Triest
Literarische Hauptstadt in Randlage
von Thomas Grasberger

James Joyce
Ulysses
von Thomas Morawetz

Das Kalenderblatt
7.5.1934
Taucher findet die "Perle Allahs"


Triest ist immer schon eine multikulturell geprägte Stadt gewesen. 1719 per kaiserlichem Dekret zum Freihafen erklärt, zog das 7000-Einwohner-Städtchen schnell zahlreiche Unternehmer, Abenteurer, Arbeiter und Händler aus aller Herren Länder an. So kontrastreich und spannungsgeladen die Geschichte dieser einstigen kapitalistischen Boomtown des Habsburgerreiches ist, so vielschichtig ist auch ihre Literatur. Heute noch werden Schriftsteller wie Claudio Magris, Boris Pahor oder der Krimiautor Veit Heinichen von der Stadt inspiriert. Und es lebten und wirkten dort immerhin so berühmte Schriftsteller wie Umberto Saba, Italo Svevo und James Joyce. Dessen Roman "Ulysses" ist dick wie ein Ziegel, und doch erzählt er nur einen einzigen Tag, einen gewöhnlichen Tag, den 16. Juni 1904. Minutiös berichtet er den labyrinthischen Weg des Annoncenmaklers Leopold Bloom durch Dublin. Der Ire James Joyce hat damit den "Bloomsday", das bekannteste Datum der Weltliteratur gestiftet. Zum Meilenstein ist "Ulysses" jedoch geworden, weil Joyce mit ihm die Erzählform des klassischen Romans sprengt. Zum ersten Mal entwickelt sich die Handlung vor allem durch innere Monologe der Protagonisten, durch deren frei fließende Gedanken und Assoziationen, den "stream of consciousness".

Redaktion: Petra Herrmann
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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