Nachtstudio Warum wir alle zu wenig Zeit haben - und wie das zu ändern wäre

Mehr Ideen wagen!
"Schlafen kann ich, wenn ich tot bin!": Warum wir alle zu wenig Zeit haben - und wie das zu ändern wäre
Moderation: Thomas Kretschmer


Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Dem rastlosen Regisseur Rainer Werner Fassbinder wird der Satz zugeschrieben: "Schlafen kann ich, wenn ich tot bin!" Tatsächlich hat er nach diesem Motto gearbeitet und gelebt. Fassbinder tat das einigermaßen freiwillig. Heute dagegen haben viele Menschen das Gefühl, sie haben gar keine andere Wahl als so zu leben und zu arbeiten, als wären Pausen, Erholung und Schlaf eher störend als notwendig.

Die Gesellschaften des Westens basieren seit Jahrzehnten auf den Prinzipien von Beschleunigung und Wachstum. Nur wenn ihre Teile und Systeme permanent in Bewegung bleiben, sind sie einigermaßen stabil. Je langsamer sie werden, desto instabiler werden sie. Doch diese Stabilität geht auf Kosten von Gesundheit und Unversehrtheit, der Menschen genauso wie der Natur. Wo liegen die Ursachen für den permanenten Zeitmangel? Wer profitiert von der Gehetztheit der Vielen? Und was ließe sich dagegen tun?
Darüber sprechen wir mit der Autorin und Journalistin Teresa Bücker. Ihr Buch "Alle_Zeit", in dem sie eine neue Zeitkultur fordert, wurde soeben nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis. Und mit dem Schriftsteller Heinz Helle. In seinem aktuellen Roman "Wellen" setzt er sich auseinander mit seiner Rolle als rastloser Vater in einer rastlosen Gesellschaft.