Bayern 2

     

radioWissen Emmy Noether und Forscherinnen im Schatten

Büste der Mathematikerin Emmy Noether in der Ruhmeshalle in München. | Bild: picture-alliance / Sueddeutsche Zeitung Photo | Haas, Robert

Montag, 30.10.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Emmy Noether
Eine Frau erneuert die Algebra

Forscherinnen im Schatten
Vergessene Frauen der Wissenschaft

Das Kalenderblatt
30.10.1963
Erste Trainerentlassung der Bundesliga
Von Thomas Grasberger

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Emmy Noether - Eine Frau erneuert die Algebra
Autor: Markus Mähner / Regie: Kirsten Böttcher
Emmy Noether hat die Entwicklung der modernen Algebra entscheidend vorangetrieben: Weg von reiner Rechnerei hin zu abstrakten Strukturen. Deswegen ist ihre Vorgehensweise auch essentiell für die theoretische Physik. So nannte Albert Einstein sie auch "das bedeutendste mathematische Genie seit der Einführung der höheren Bildung für Frauen." Doch so modern ihre wissenschaftliche Arbeit bis heute ist, ihr Leben scheint aus einer Zeit zu sein, die umso antiquierter wirkt. Zwar konnte Emmy Noether Abitur machen und studieren - letztlich auch promovieren und sich sogar als erste Frau in Deutschland in Mathematik habilitieren. Doch dafür musste sie ständig um Erlaubnis fragen. Frauen und akademische Bildung - das war alles andere als die Regel. Tatsächlich war sie bereits 41 Jahre alt, bis sie ihr erstes Geld verdiente mit einem kleinen Lehrauftrag. Doch auch dieses bescheidene Glück hielt nicht lange. 1933 wurde ihr Lehrauftrag von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Abstammung gekündigt. Sie konnte gerade noch rechtzeitig in die USA emigrieren, wo sie zwei Jahre später starb.

Forscherinnen im Schatten - vergessene Frauen der Wissenschaft
Autorin: Claudia Heissenberg / Regie: Irene Schuck
Ob Frauen ein Recht auf Bildung haben, ob sie intellektuell überhaupt dazu fähig sind - darüber wurde jahrhundertelang leidenschaftlich diskutiert. Eine frühe Vorkämpferin für das Frauenstudium war die niederländische Universalgelehrte Anna Maria van Schurmann, die im 17. Jahrhundert "über die Eignung des weiblichen Verstandes zur Gelehrsamkeit" schrieb. Agnes Pockels, geboren 1862, war gerade 20 Jahre alt, als sie aus einer alten Apothekerwaage und einer Konservendose ihre erste Versuchsapparatur baute. Obwohl die Autodidaktin als Begründerin der experimentellen Erforschung der Oberflächenspannung gilt, ist ihr Name heute kaum jemanden bekannt. Genauso wie der Name Sofja Kowalewskaja, die ab 1863 als geduldete Gasthörerin Mathematikvorlesungen an der Heidelberger Universität besucht. Sie war die erste Frau, die 1874 einen Doktorgrad erwarb und auch die erste Mathematikprofessorin weltweit. Bis dahin musste sie viele Rückschläge einstecken, zahlreiche Hindernisse überwinden und Zeit ihres Lebens Spott und Häme ertragen.
Erstsendung 19. April 2021

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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