radioWissen am Nachmittag Britischer Imperialismus
Montag, 06.11.2023
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Der Krimkrieg
Der allererste Weltkrieg
Der Zweite Opiumkrieg
Chinas unvergessene Demütigung durch Europa
Das Kalenderblatt
6.11.1895
Consuelo Vanderbilt heiratet Titel
Von Ulrike Rückert
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Der Krimkrieg - der allererste Weltkrieg
Autor: Klaus Uhrig / Regie: Sabine Kienhöfer
Er war der allererste Weltkrieg: der Krimkrieg, in dem 1853-56 Russland, England und Frankreich um das Erbe des zerfallenden Osmanischen Reichs kämpften. Neben der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer hatte dieser fast schon globale Konflikt Kriegsschauplätze von der Ostsee über den Orient bis zum Pazifik. Vieles, wofür heute der Erste Weltkrieg steht, wurde im Krimkrieg zum ersten Mal erprobt: Schützengräben, Stellungskrieg, industriell gefertigte Waffen. Neu war auch die fast schon wochenaktuelle Kriegsberichterstattung, die - durch neue Technologien wie Eisenbahn und Telegraph ermöglicht - die öffentliche Meinung in Westeuropa beeinflusste. Gleichzeitig war der Krimkrieg aber auch die Geburtsstunde des modernen Sanitätswesens, begründet durch die britische Krankenschwester Florence Nightingale inmitten eines Krieges, in dem mehr Soldaten Krankheiten zum Opfer fielen, als den eigentlichen Kampfhandlungen.
Erstsendung 20. Januar 2014
Der Zweite Opiumkrieg - Chinas unvergessene Demütigung durch Europa
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Im Oktober 1860 eroberten englische und französische Truppen Chinas Hauptstadt Peking und brandschatzten den alten Sommerpalast des Kaisers. Nicht nur der französische Schriftsteller Victor Hugo war entsetzt über die europäische Barbarei. Auch in China ist die Erinnerung an die Ereignisse bis heute höchst lebendig. Zumal der Zweite Opiumkrieg (1856-1860) mit seinen Exzessen nur eine von vielen Demütigungen darstellt, denen sich China im 19. Jahrhundert ausgesetzt sah. Wenige Jahre zuvor hatte ein erster Opiumkrieg (1839-1842) stattgefunden, und anders als die Namen vermuten lassen, ging es bei beiden keineswegs nur um die Droge. Opium war das Mittel zum Zweck. Der bestand darin, britische Handelsdefizite auszugleichen und China für westliche Warenströme zu öffnen. Mit Kanonenbooten und Dschunken voller Rauschgift, mit Missionaren und sogenannten "Ungleichen Verträgen" stürzten die fremden Mächte, allen voran Europäer, das China des 19. Jahrhunderts in eine tiefe Krise. Als Vorwand für militärisches Eingreifen reichten oft banale Anlässe. Zum Beispiel am 8. Oktober 1856, als chinesische Beamte in Kanton an Bord der chinesischen Schmuggler-Dschunke "Arrow" gingen. Weil die "Arrow" unter britischer Flagge segelte, sah London in der Beschlagnahmung einen Affront. Und den höchst willkommenen Vorwand für einen neuen Krieg.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz
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