Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Soldaten der US-Armee stehen am 07.05.1945 vor dem stark beschädigten Hofbräuhaus in München, von dessen Balkon eine weiße Fahne weht.  | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 17.05.2015
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Das Tabu
Sexuelle Gewalt in der amerikanischen Besatzungszone
Von Thies Marsen und Maximiliane Saalfrank
Franken
Das Massaker von Unterdeschenried
Das Überleben des David Tennenbaum
Von Thomas Muggenthaler

Altbayern/Schwaben
Das Tabu
Sexuelle Gewalt in der amerikanischen Besatzungszone
Von Thies Marsen und Maximiliane Saalfrank

Vergewaltigungen durch Angehörige der Roten Armee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit nach Beendigung des Krieges sind, wenn auch kein vorrangig diskutiertes Thema, so doch ein Kapitel, das im Bewusstsein unserer Gesellschaft zur Nachkriegszeit dazugehört. Auch Vergewaltigungen durch Wehrmachtsangehörige werden inzwischen thematisiert. Immer noch mit einem großen Tabu belegt aber sind sexuelle Gewalttaten durch Angehörige der westlichen Alliierten. Bayern 2 greift dieses Thema am Sonntag, 9. Mai 2010, um 12.05 Uhr in seiner Reihe „Zeit für Bayern“ auf: Betroffene Frauen und deren Kinder aus Südbayern berichten von ihren Erlebnissen in der amerikanischen Zone - einen Tag, nachdem sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 65. Mal jährt.
Offizielle Zahlen sprechen von 180 strafrechtlich verfolgten Vergewaltigungsfällen in der süddeutschen US-Zone allein im Mai 1945. Die Dunkelziffer liegt um ein vielfaches höher. In den Berichten der OMGUS, des Office of Military Government for Germany, der höchsten Verwaltungseinrichtung der amerikanischen Besatzungszone ist darüber wenig zu finden. Dagegen wurden die Autoren der Sendung, Maximiliane Saalfrank und Thies Marsen, unter anderem in kirchlichen Unterlagen aus Frühjahr und Frühsommer 1945 fündig: Hier wird sehr detailliert und umfangreich über alles berichtet, was sich ereignet hat.
Verwandte einer der Autoren wurden in Landshut ebenfalls Opfer. Ihre Geschichten, wie die vieler weiterer betroffener Frauen aus Bad Reichenhall, Moosburg, Pfaffenhofen, Diessen oder dem Chiemgau, werden auf Bayern 2 erstmals erzählt, anhand von Interviews, Tagebuchaufzeichnungen und offiziellen Dokumenten.

Franken
Das Massaker von Unterdeschenried Wdhl. vom 15.06.14
Das Überleben des David Tennenbaum
Von Thomas Muggenthaler

Der Todesmarsch von Flossenbürg nach Dachau ist bei Stamsried im Landkreis Cham kurz der Auflösung. Häftlinge flüchten. Der jüdische Häftling David Tennenbaum und andere verstecken sich in einem Schweinestall. Die Begleiter der SS sammeln die Flüchtigen aber wieder ein, und treiben sie weiter, bis zu einem Waldrand. Da beginnen zwei SS-Leute die Häftlinge zu erschießen. „Sepp, die san scho wieder da!“ schreit plötzlich der eine SS-Mann. Mit „die“ meint er amerikanische Panzer. Die beiden flüchten. Der einzige, der das Massaker von Unterdeschenried unverletzt überlebt, ist David Tennenbaum. Einige Wochen später, die Häftlinge sind befreit, der Krieg ist aus: David Tennenbaum hört in Cham eine bekannte Stimme. Es ist „Sepp“. Der ehemalige Häftling sorgt dafür, dass der SS-Mann festgenommen wird.
Thomas Muggenthaler begleitet David Tennenbaum seit Jahren bei seinen Besuch in der KZ - Gedenkstätte Flossenbürg und er ist auch mit ihm zum Tatort gefahren, nach Unterdeschenried.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!