Zeit für Bayern
Sonntag, 26.02.2012
12:05
bis 13:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Froh Gemüt, geschickte Hand
Männerbünde in Bayern
Von Andreas Estner und Matthias Morgenroth
Franken
Soviel Satisfaction muss sein
Die Freizeit und Freiheit der Dorfjugend in der Rhön in den 1960er und 1970er Jahren
Von Siggi Seuß
Altbayern/Schwaben
Ob er "Chevalier" oder "Ecuyer" sei, Ritter oder Schildknappe, oder gar der "Nautonier", der Steuermann der geheimnisvollen Guglmänner? Der Guglmann lüftet seine "Gugl", seine Kapuze, und schweigt beredt. Er spricht lieber über die Todesumstände seiner geliebten Majestät König Ludwig II. und über die Aktionen, die die Guglmänner, von Kopf bis Fuß in wallende Gewänder gehüllt, unternehmen, um endlich, endlich! die Wahrheit über den "Kini" ans Tageslicht zu bringen. Szenenwechsel. In einem Keller eines Industriegebäudes in Geretsried liegt eine "Burg" verborgen, die Burg der örtlichen "Schlaraffen". In voller Montur reiten sie ein und mutieren für einen Abend zu Rittern des Humors und Anhänger des Eulenwappens. Eine internationale Gemeinschaft (nur für Herren versteht sich), die gemeinsame Ausritte in andere "Burgen" organisiert, eine Persiflage auf eine mittlerweile untergegangene Zeit, die die Grafen, Ritter und Könige überlebt hat.
Bünde, "Geheimbünde" sind ein Relikt aus einer anderen Zeit, aber es gibt sie immer noch. Auch wenn sie sich nicht wirklich als "geheim" verstehen. Bünde sind etwas Besonderes, halb Spiel, halb Organisation, mehr als ein Verein und anders als ein reiner Freundeskreis. Das große Vorbild bei den meisten bayerischen "Geheimbünden" ist direkt oder indirekt die Vereinigung der "Freimaurer". Wie auch die heutigen Geheimbünde es tun, dienten die Freimaurer in einer Zeit, in der es notwendig war, sich in einem geschützten Raum jenseits der Standesschranken zu treffen, vor allem der Geselligkeit und der Bildung. Wer etwas auf sich hielt, war damals dabei. Das ist heute nicht mehr so - sowohl Freimaurer als auch andere mehr oder minder geheimnisvolle Bruderschaften wie die "Schlaraffen", die "Niederländter" oder eben die "Guglmänner" bestehen nicht aus vielen Leuten. Manche klagen über Nachwuchsprobleme. Andreas Estner und Matthias Morgenroth machen sich auf in die Welt der bayerischen Geheimbünde.
Franken
Soviel Satisfaction muss sein
Die Freizeit und Freiheit der Dorfjugend in der Rhön in den 1960er und 1970er Jahren
1965 schrieben die Rolling Stones ihren Song "I can't get no satisfaction" und sprachen damit einer ganzen, jungen Generation aus der Seele. Im "Club 16" des Bayerischen Rundfunks, auf ihrem Plattenspieler oder auf den Tonbandgeräten Telefunken Magnetophon trat das Lied auch bei der Dorfjugend in der Rhön seinen Siegeszug an.
Siggi Seuß hat sich auf den Weg in die hintersten Dörfer der Rhön gemacht, um zu ergründen, wie die jungen Leute, die damals zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre alt waren, ihr Leben meisterten in den 1960er und 1970er Jahren. Gab es Refugien jenseits der Normalität des Alltags und jenseits der Erwartungen der Erwachsenen? Wenn ja: Wo waren sie zu finden? In den Sportvereinen? Blaskapellen? Bei der Freiwilligen Feuerwehr? In den Jugendgruppen der Kirche? Beim Ministrieren? In der Schule? In der Natur? In der Arbeit? Beim Kirchweihtanz? In der Musik? In den Diskotheken? In den Partykellern im Elternhaus? Ein Potpourri aus unterschiedlichsten O-Tönen, bunt und grau wie das Leben.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!