Geheimbünde in Bayern Guglmann und Eulenwappen
Bünde, "Geheimbünde" sind ein Relikt aus einer anderen Zeit, aber es gibt sie immer noch. Auch wenn sie sich nicht wirklich als "geheim" verstehen. Bünde sind etwas Besonderes, halb Spiel, halb Organisation, mehr als ein Verein und anders als ein reiner Freundeskreis.
Ob er "Chevalier" oder "Ecuyer" sei, Ritter oder Schildknappe, oder gar der "Nautonier", der Steuermann der geheimnisvollen Guglmänner? Der Guglmann lüftet seine "Gugl", seine Kapuze, und schweigt beredt.
Er spricht lieber über die Todesumstände seiner geliebten Majestät König Ludwig II. und über die Aktionen, die die Guglmänner, von Kopf bis Fuß in wallende Gewänder gehüllt, unternehmen, um endlich, endlich! die Wahrheit über den "Kini" ans Tageslicht zu bringen. Szenenwechsel. In einem Keller eines Industriegebäudes in Geretsried liegt eine "Burg" verborgen, die Burg der örtlichen "Schlaraffen". In voller Montur reiten sie ein und mutieren für einen Abend zu Rittern des Humors und Anhänger des Eulenwappens. Eine internationale Gemeinschaft (nur für Herren versteht sich), die gemeinsame Ausritte in andere "Burgen" organisiert, eine Persiflage auf eine mittlerweile untergegangene Zeit, die die Grafen, Ritter und Könige überlebt hat.
Das große Vorbild bei den meisten bayerischen "Geheimbünden" ist direkt oder indirekt die Vereinigung der "Freimaurer". Wie auch die heutigen Geheimbünde es tun, dienten die Freimaurer in einer Zeit, in der es notwendig war, sich in einem geschützten Raum jenseits der Standesschranken zu treffen, vor allem der Geselligkeit und der Bildung. Wer etwas auf sich hielt, war damals dabei. Das ist heute nicht mehr so - sowohl Freimaurer als auch andere mehr oder minder geheimnisvolle Bruderschaften wie die "Schlaraffen", die "Niederländter" oder eben die "Guglmänner" bestehen nicht aus vielen Leuten. Manche klagen über Nachwuchsprobleme. Andreas Estner und Matthias Morgenroth machen sich auf in die Welt der bayerischen Geheimbünde.