Bayern 2

     

Bayern 2 Fernweh Amalfi-Küste und Vesuv

Die Bayern-2-Erlebnisreise nach Neapel und Pompeji | Bild: BR; Georg Bayerle
Die Bayern-2-Erlebnisreise nach Neapel und Pompeji | Bild: BR; Georg Bayerle

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Montag, 21.04.2025
10:05 bis 11:00 Uhr

BAYERN 2

Macchia, Mare und Madonnen
Ein Natur- und Kultur-Streifzug entlang der Amalfi-Küste

Moderation: Andrea Zinnecker

Wiederholung um 17.05 Uhr

Die Sendung ist 7 Tage nachzuhören in der BR Radio App bei Bayern 2.


"Amalfitana" - schon der Name löst Sehnsucht aus. Wilde Steilküste und steile Bergwildnis, dazu bunt verschachtelte Häuser mit engen Gassen und endlosen Treppen, versteckten Dachoasen und Balkönchen und den terrassierten Hainen der berühmten Amalfi-Zitronen. Für viele ist die Amalfitana eine Inkarnation der italienischen Lebenslust und Lebensart, des "dolce far niente", und ein Traumziel zwischen dem Golf von Neapel und dem Golf von Salerno. Mondäne Orte wie Sorrent, Capri, Positano, Ravello und Amalfi reihen sich wie an einer Perlenschnur aneinander, verbunden durch die kurvenreiche, extrem schmale Küstenstraße, die nichts für Autofahrer mit schwachen Nerven ist.

Vor allem Influencer aus den USA haben die Amalfi-Küste in den letzten Jahren entdeckt und die Preise in die Höhe getrieben. Doch der schöne Schein der modernen Social-Media-Sirenen zwischen Blauer-Grotten-Romantik und Capri-Sonnen-Kitsch ist nur die eine Seite der Amalfitana. Auf der anderen Seite gibt es die weniger bekannten und noch unberührten Flecken im Gebirge der Monti Lattari oberhalb der auch "costiera divina" genannten "göttlichen Küste". In mehreren Tages-Etappen führt der "Sentiero dei Dei", der Weg der Götter, von Pompeji bis nach Salerno. Wer nur eine Etappe machen möchte, kann zum Beispiel die Monti Lattari überschreiten und von Sorrent nach Positano wandern. Besonders lohnend ist die Tour im Frühsommer, wenn oben in den Bergen die Orchideenwiesen in voller Blüte stehen. Ebenfalls sehr reizvoll ist eine Wanderung von der Badia a Cava auf den Monte Avvocata, den Berg der Anrufung, hoch über Maiori.

Die Monti Lattari, die "Milchberge", die ihren Namen von den milchgebenden Kühen haben, trennen den Golf von Neapel vom Golf von Salerno und die Amalfi-Küste von der Landschaft am Vesuv. An dem berühmten Vulkan kam und kommt keiner vorbei. Schon Goethe faszinierte einst der - Zitat - "Höllenbrodel". Noch gefährlicher als der Vesuv sind allerdings die Phlegräischen Felder im Westen von Neapel, in denen es jüngst wieder kräftig rumort. Evakuierungs-Übungen sind deshalb unerlässlich, wobei zu hoffen bleibt, dass die Sirenen wirklich nur im Ernstfall ertönen. Ganz andere Sirenen-Klänge prägen seit alters her die Region zwischen Neapel und Salerno. Das musikalische Erbe dieser weiblichen Fabelwesen ist nicht nur in den berühmten Belcanto-Arien der Oper zu hören, sondern auch in den Canzoni Napoletana.