Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton

Samstag, 17.09.2011
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Geschichten aus der bayerischen Geschichte
Vom Märchenkönig zur Prinzregentenzeit
Bayern um 1900
Von Gabriele Förg
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr

Als schöner Kronprinz war er beliebt, als König dann mehr and mehr umstritten, nach seinem Tod verklärt: Ludwig II., der keine fürstliche Marionette sein wollte. "Wehe, daß gerade ich in solcher Zeit König sein mußte, selbst genöthigt war und in bayerischem Interesse jenes schmerzliche Opfer zu bringen", schrieb er 1871. Seine Traumschlösser verstellen den Blick auf seine "Politik des Möglichen" bei der Gründung des Deutschen Reichs.
Prinzregent Luitpold, der leutselige Nachfolger, sponserte die "Kunststadt München". Die Bohème, zu deren Umkreis zur Jahrhundertwende an die 30000 von etwa 500000 Münchnern und Wahlmünchnern zählten, "Ieuchtete" und machte natürlich - neben Malerfürsten, Medienzaren, Frauen- und Friedensbewegung - mehr von sich reden als die "Arbeiterstadt München". Sogar der Landtag beschäftigte sich mit so manchem Kunstskandal und mit der "Verquickung der Kunst mit reinen Geschäftssachen" durch die "alleinseligmachenden Gewappelten".
Am Ende des Ersten Weltkriegs, in den auch viele Künstler mit Hurrapatriotismus zogen, war es mit der bayerischen Monarchie vorbei. König Ludwig III., der "Millibauer", der sich 1914 allerlei territoriale Gewinne erträumt hatte, flüchtete 1918 vor den Novemberrevolutionären.
Gabriele Förg verfolgt Bayerns Geschichte vom Märchenkönig bis zur Prinzregentenzeit - und hinein in den Ersten Weltkrieg.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.