Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Schwarzer Aufbruch

Malcolm X | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 04.06.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Black Consciousness Movement
Schwarze Identität

Malcolm X
Für ein neues Selbstbewusstsein der Schwarzen

Das Kalenderblatt
4.6.1929
Goldmacher Franz Tausend verhaftet
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Black Consciousness Movement - Schwarze Identität
von Gerda Kuhn
"Black Consciousness" bedeutet vor allem, dass der Schwarze alle Wertsysteme zurückweisen muss, die versuchen, aus ihm einen Fremden in seiner eigenen Heimat zu machen und seine grundlegende menschliche Würde zu verletzen." Der südafrikanische Menschenrechtsaktivist Steve Biko, von dem das Zitat stammt, wusste, wovon er sprach: Er lebte in einem Land, in dem der Wert eines Bürgers von seiner Hautfarbe abhing. Biko wollte das nicht hinnehmen und bezahlte dafür mit seinem Leben. Er gilt als Begründer der Black Consciousness Bewegung, die stark geprägt war von der Black Power Bewegung in den USA. Für die mussten sich Schwarze zunächst psychologisch befreien und als gleichwertig empfinden, bevor sie den sozialen und politischen Kampf um ihre Anerkennung gewinnen konnten. Denn "schwarz" zu sein, sei letztendlich weniger eine Frage der Hautfarbe als vielmehr der mentalen Haltung. In die Bewegung flossen die revolutionären Ideen des französischen Schriftstellers Frantz Fanon ebenso mit ein wie das wachsende Selbstbewusstsein vieler Menschen in den Kolonialstaaten, die in den 60er und 70er Jahren ihre staatliche Unabhängigkeit erkämpften. Über Südafrika und die USA hinaus wurde das Black Consciousness Movement zu einem Sammelbecken für alle Schwarzen, die selbstbewusst ihren Anteil an der Macht einforderten.

Malcolm X - Für ein neues Selbstbewusstsein der Schwarzen
von Mira A. Schnoor
"Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum?" Der Satz ist leicht dahin gesagt und nur schwer in die Tat umzusetzen. Denn noch heute ist der "amerikanische Traum" nicht für alle zu verwirklichen. Man braucht vor allem eines: die "richtige" Hautfarbe! Die hatte Malcolm X nicht. Und deshalb wollte er mit allen Mitteln, notfalls auch mit Gewalt, gleiche Rechte für Schwarze erwirken. Für viele von ihnen ist er heute ein Vorbild, denn mit seiner kompromisslosen, unbestechlichen Art, steht der witzige, schlagfertige Redner für einen neuen Stolz der Schwarzen auf ihre Hautfarbe, ihre Herkunft, ihre Identität.

Redaktion: Brigitte Reimer
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