Bayern 2

     

radioWissen Wirtschaft und Imperialismus

Kaiser Wilhelm II. | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 03.02.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

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Wilhelm II.
Phantast von Gottes Gnaden
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Das Kalenderblatt
3.2.1966
Erste weiche Mondlandung mit Luna 9
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Im Oktober 1903 wurde der Bau der Bagdadbahn in Angriff genommen. Für Kaiser Wilhelm II. war die rund 1.600 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Zentral-Anatolien ins Zweistromland ein Prestigeobjekt von wirtschaftlicher wie militärstrategischer Bedeutung, die europäischen Großmächte Britannien, Frankreich und Russland dagegen sahen durch das Unternehmen ihre Interessen im Orient gefährdet. Damit war der Verkehrsweg von Anfang an nicht nur ein Symbol dafür, dass sich Okzident und Orient näher rückten, sondern auch ein Politikum, das zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs beitrug. Dass der Bau der Bagdadbahn darüber hinaus eine ingenieurtechnische Meisterleistung darstellte, ist unbestritten. Der Mentor des Projekts, Wilhelm II., war 30 Jahre lang preußischer König und deutscher Kaiser. Er begann 1888 als junger, ehrgeiziger Monarch, der "sein Volk" einen und befrieden wollte. Er endete 1918 als gescheiterter, moralisch bankrotter Kriegsherr, dem anschließend noch ein Vierteljahrhundert im Exil in Holland bevorstand. Wer war dieser Spross einer deutsch-britischen Ehe, der mit allen Monarchen Europas verwandt war? War er nur oberflächlich - ruhmessüchtig? Oder war Wilhelm II. ein von Kindheit an zutiefst unglücklicher Mensch, dem seine Aufgaben und der Zeitgeist über den Kopf wuchsen? Und wie stand dieser Mann in seinen späteren Jahren zu seinem Land und seinen Bürgern?

Redaktion: Thomas Morawetz
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