Bayern 2

     

Zeit für Bayern Zeit-Geschichten

Torhaus-Konventuhr von St. Mang | Bild: BR / Andrea Zinnecker

Sonntag, 27.03.2016
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Schlagengel, Verkündigungsautomat und Mondgesicht
Ein Feuilleton zur Füssener Zeit-Geschichte
Von Andrea Zinnecker

Zeitzeiger
Bayerische Uhrengeschichten
Von Ilona Hörath

Als Podcast verfügbar

Schlagengel, Verkündigungsautomat und Mondgesicht
Ein Feuilleton zur Füssener Zeit-Geschichte
Von Andrea Zinnecker
In Füssen gehen die Uhren - nicht unbedingt anders als in anderen Städten, aber sie ticken doch ein wenig spezieller als anderswo. Nur acht Jahre nach Gründung der ersten Lautenmacher- und Geigenbauzunft Europas wurde in der kleinen Stadt am Lech 1574 auch die Uhrmacherzunft etabliert. Impulsgeber war das Benediktinerkloster St. Mang. Uhrmacher aus der freien Reichsstadt Füssen, die zudem an der Fernhandelsstraße Via Claudia Augusta von Augsburg nach Venedig lag, belieferten Klerus und Adel in ganz Europa. Auch die breite Bevölkerung wurde indirekt zum Nutznießer der Kirchen- und Turmuhren. Allgäuer Kunstschmiede kreierten prunkvolle Standuhren, aber auch kostbare Spindeltaschenuhren. Die Füssener Uhrmacherfamilie Kiening war spezialisiert auf astronomische Uhren und Holzkastenuhren, unter anderem für die Wunderkammer von Rudolf II. in Prag. Am Beispiel der Uhrmacherei in Füssen lässt sich die ganze Palette der Instrumente zur Zeitmessung aufzeigen: Turmuhren, Konvent-Uhren, Stadtuhren, Bruderschafts-Uhren, Buchuhren etc. bis hin zu den berühmten Füssener Totenkopfuhren von Johann Maurer, die heute im Britischen Museum in London zu bewundern und im Zusammenhang mit dem berühmten Füssener Totentanz von 1602 zu sehen sind.
Andrea Zinnecker dokumentiert in Zeit für Bayern die Besonderheiten der bayerischen Zeit-Geschichte.

Zeitzeiger
Bayerische Uhrengeschichten
überarbeitete Wiederholung vom 30.12.2007
Von Ilona Hörath

Den wahren Uhren-Connaisseuren geht das Herz auf, wenn sich unter dem Zifferblatt einer Armbanduhr ein hochpräzises Wunderwerk der Mechanik verbirgt - geschaffen von den Meistern ihres Faches.
Auch Bayern hat einiges an Uhrmacherkunst und Schätzen der Uhrengeschichte vorzuweisen. Die vom Nürnberger Peter Henlein im frühen 16. Jahrhundert geschaffenen Taschenuhren gelten zumindest als die ältesten noch erhaltenen - wenn auch die Rolle Henleins als deren vermeintlicher Erfinder inzwischen umstritten ist. Die ehemalige Kaiserstadt Nürnberg war zudem Massenlieferant für tragbare Sonnenuhren. Für Turmuhren wiederum war das Städtchen Gräfenberg nahe Nürnberg berühmt. Nicht zuletzt blühte in der Fuggerstadt Augsburg das Uhrmacherhandwerk.
Doch auch das 20. und 21. Jahrhundert birgt so manche tickenden Meisterstücke und hat alte Traditionen wiederbelebt. Auf eine lange Unternehmensgeschichte blickt zum Beispiel die Firma Sattler aus Gräfelfing zurück, die edle Präzisionspendeluhren herstellt. Nürnberg beherbergt ein Uhrenmuseum der besonderen Art: mit der Sammlung Karl Gebhardt darf sich die Stadt einer in Europa einzigartigen Ausstellung rühmen.
Ilona Hörath war für die "Zeit für Bayern" unterwegs in bayerischen Uhrmanufakturen, traf Originale der Uhrmacherzunft und erzählt Geschichte und Geschichten rund um die mechanischen Wunderwerke der Zeitmessung.
gekürzte Wdhl. der Sendung vom 30.12.2007

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!