Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Tödliche Ostpolitik im Zweiten Weltkrieg

Unternehmen Barbarossa: Das historische Foto vom 01.07.1941 zeigt Brände und Soldaten der deutschen Wehrmacht kurz nach dem Grenzübertritt auf dem Vormarsch Richtung Osten | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 11.07.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Deportation und Exil
Eine polnische Odyssee im Zweiten Weltkrieg

Unternehmen Barbarossa
Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion

Das Kalenderblatt
11.7.1905
Joan Newton Cuneo startet bei Autorennen in New York
Von Ulrike Rückert

Als Podcast verfügbar

Deportation und Exil - Eine polnische Odyssee im Zweiten Weltkrieg
Autorin: Julia Devlin / Regie: Sabine Kienhöfer
Dies ist die unglaubliche Geschichte tausender Polen, die im Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat in die Sowjetunion deportiert wurden und auf gefahrvollen, entbehrungsreichen Wegen über den Iran nach Indien und Afrika gelangten. Ostpolen, im Februar 1940. In den frühen Morgenstunden werden tausende Familien von sowjetischen Soldaten aus dem Schlaf gerissen. Unter vorgehaltener Waffe werden sie zum Packen gezwungen und mit ihren Habseligkeiten zur nächsten Bahnstation gebracht. Dort warten schon die Viehwaggons. Ihr Ziel: Straflager in Sibirien. Als anderthalb Jahre später die Wehrmacht die Sowjetunion angreift, werden die Polen freigelassen, denn die wehrtauglichen Männer sollen auf den Schlachtfeldern Europas gegen Nazi-Deutschland eingesetzt werden. Die Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder, werden nach Afrika und Indien gebracht. Und so entwickeln sich die Flüchtlingslager am Indischen Ozean und in der Savanne zu kleinen Zentren polnischen Lebens.

Literatur-Tipp:
Julia Devlin, Deportation und Exil. Eine polnische Odyssee im Zweiten Weltkrieg, Vergangenheitsverlag (2014)

Unternehmen Barbarossa - Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion
Autor: Rainer Volk / Regie: Sabine Kienhöfer
Unternehmen Barbarossa war der Deckname für den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges. Die Invasion begann am 22. Juni 1941 - ohne Kriegserklärung. Zwei Armeen stießen in Richtung Leningrad vor, besetzten Litauen, Lettland und Estland. Leningrad wurde belagert und bombardiert. Zwischen dem 8. September 1941 und dem 27. Januar 1944 verhungerten oder erfroren in der Stadt nach sowjetischen Angaben 670 000 der insgesamt etwa 3 Millionen Bewohner. Andere Quellen schätzen die Zahl der Opfer auf mehr als eine Million. Auch Charkow in der Ukraine und zahlreiche andere Städte wurden abgeriegelt, um die Zivilbevölkerung zu dezimieren. SS-Einsatzgruppen und Wehrmachtsverbände verübten Morde an Juden, Sinti, Roma, Kommunisten und Nazikritikern. Die Zivilbevölkerung wurde von den Nazis vergewaltigt, vertrieben, obdachlos gemacht, bestohlen, beraubt, enteignet und zur Zwangsarbeit verschleppt. Nach Ende des Krieges entschuldigten sich viele Militärs damit, dass man mit solchen Massen an Gefangenen nicht gerechnet habe und sich nicht hätte vorbereiten können. Zur Verantwortung gezogen wurden sie dafür nicht.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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