radioWissen Krank oder gesund?
Freitag, 17.02.2017
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Schwarzer Tod und weiße Pest
Das Erbgut alter Krankheitserreger
Prävention
Tatsächlich mehr Gesundheit?
Das Kalenderblatt
17.2.1936
Phantom - erster Superheld eines Daily Strips
Von Martin Trauner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Schwarzer Tod und weiße Pest - Das Erbgut alter Krankheitserreger
Autor: Joachim Budde / Regie: Susi Weichselbaumer
Es war wirklich der Schwarze Tod, die Pest, die von der Zeit des römischen Kaisers Justinian an weite Teile Europas für mehr als 200 Jahre heimsuchte. Zwar haben die Schilderungen von Zeitgenossen das schon lange vermuten lassen, aber erst vor Kurzem haben Mikrobiologen den Beweis geliefert. Sie haben die DNA von Yersinia pestis, dem Erreger der Pest, in Skeletten nachgewiesen. Sie bergen - gut geschützt im Innern der Zähne - ausreichend intakte DNA, um die Erreger nachzuweisen und zu sequenzieren. Bei den Erregern von Pest und Lepra ist das bereits gelungen. Auf diese Weise erlangten die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Evolution der Pest-Bakterie. Denn anders als bei großen Lebewesen sind Fossilien von Krankheitserregern lediglich winzige Bällchen aus Stein. Wo kommen die Erreger her? Welche Teile des Genoms sind unverändert geblieben, liefern also Zielscheiben für therapeutische Angriffe? Wie müssten sich die heute lebenden Stränge verändern, um wieder so gefährlich wie damals zu werden? Oder die Tuberkulose - die Weiße Pest. Tb ist heute die zweittödlichste Krankheit nach AIDS. Im Jahr 2011 erlagen der Tuberkulose 1,4 Millionen Menschen. Was für Pest, Lepra und verschiedene Pflanzenpathogene bereits gelungen ist, wollen verschiedene Forschergruppen jetzt für Tuberkulose nachholen.
Prävention - Tatsächlich mehr Gesundheit?
Autorin und Regie: Daniela Remus
Krebs, Augeninnendruck, Diabetes, oder Grippe, für Präventionsmaßnahmen gegen diese Krankheiten geben wir immer mehr Geld aus. Der Gedanke dahinter klingt einleuchtend: Je eher eine Krankheit entdeckt wird, desto größer ist die Chance, sie erfolgreich zu bekämpfen. Aber das stimmt nicht immer. Deshalb sind z.B. die Screenings auf Brustkrebs, Prostatakrebs oder Hautkrebs in die Kritik geraten. Und auch viele der sogenannten IGeL-Leistungen, die die Patienten selbst zahlen müssen, um bestimmte Krankheiten früher erkennen zu können, halten wissenschaftlich nicht, was sie versprechen. Was aber bedeutet das? Werden wir gesünder durch die Präventionsmaßnahmen? Sterben weniger Menschen an diesen Krankheiten? Welche Maßnahmen sind nützlich, welche aber schädlich?
Redaktion: Gerda Kuhn
Moderation:Leslie Rowe
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