Bayern 2

     

radioWissen Revolution!

Zar Nikolaus II. und Zarin Alexandra Feodorowna | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 20.02.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Vom Zaren zum Sozialismus
Das große Experiment

Die Münchner Räterepublik
Als Bayern sozialistisch wurde

Das Kalenderblatt
20.2.1953
Clemens Wilmenrod bittet erstmals zu Tisch
Von Regina Fanderl

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Vom Zaren zum Sozialismus - Das große Experiment
Autor und Regie: Rainer Volk
"In Petrograd sind vor einigen Tagen Unruhen ausgebrochen, und zu meinem großen Kummer haben auch die Truppen angefangen, daran teilzunehmen", schreibt Zar Nikolaus II. am 27.Februar 1917 in sein Tagebuch. Er ahnt noch nicht, dass nun eine Revolution begonnen hat, die das Zarentum beseitigen - und die ihn und seine Familie das Leben kosten wird.
Rückblende: 1914, bei Beginn des Ersten Weltkriegs wird auch Russland von patriotischer Begeisterung erfasst. Vergessen scheint, dass der Zar 1905 einen Revolutionsversuch blutig niederschlagen ließ. Doch der Eindruck täuscht. Drei Jahre später hungert die Bevölkerung, es kommt es zur Revolution. Aus der bürgerlich angeführten "Hungerrevolution" wird im Herbst 1917 die bolschewistische Revolution, angeführt von Wladimir Illjitsch Uljanow - genannt "Lenin". Sein Programm: Nicht eine Regierung soll über Politik, Wirtschaft und Militär bestimmen, sondern Räte von Arbeitern, Bauern und Soldaten - russisch: "Sowjets". In der Nacht des 25.Oktober starten die Bolschewisten ihren Staatsstreich.

Die Münchner Räterepublik - Als Bayern sozialistisch wurde
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Martin Trauner
Bayern: ein Hort von Konservatismus und Tradition? Vor rund 100 Jahren sah das für kurze Zeit ganz anders aus. Da war das Land vorne mit dran, bei der Revolution. Die Bayern waren die ersten, die ihren König vertrieben, die dann einen Freistaat ausriefen und nur ein paar Monate später sogar eine sozialistische Räterepublik. Um den Jahreswechsel 1918/1919 stellten einige Revolutionäre das alte Königreich Bayern auf den Kopf. Nach den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs sollte nun endlich alles besser werden, gerechter, friedlicher. Doch nicht allzu vieleim Land konnten sich mit einer roten Revolution anfreunden; einer Revolution, die sich, zumindest von außen betrachtet, Russland als Vorbild nahm. Denn mit Schaudern blickte die Welt nach Osten, wo blutiger Bürgerkrieg herrschte. Der Widerstand der Revolutionsgegner war groß und am Ende erfolgreich: Nur wenige Wochen dauerte die Rätezeit in München. Sie wurde blutig niedergeschlagen, doch sie sollte Bayern für immer verändern.

Redaktion: Thomas Morawetz

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