Von der Zarenherrschaft zur Diktatur des Proletariats
Geschichte | HS, RS, Gy |
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1914 - Bei Beginn des Ersten Weltkriegs wird auch Russland von patriotischer Begeisterung erfasst. Die Menschen scheinen dem 46-jährigen Zaren, der weich wirkt, aber autokratisch denkt, das blutige Ende eines Revolutionsversuchs im Jahr 1905 und die Kaltstellung des Parlaments, der Duma, verziehen zu haben. Der Eindruck täuscht: Drei Jahre später, im Winter 1917, kommt es zur Revolution.
Fast 500 Jahre Zarenherrschaft gehen zuende, als Nikolaus II. nach der Februarrevolution abdanken muss. Auch die liberale Übergangsregierung konnte dem Druck der Massen nicht standhalten, nachdem sie ihre Versprechen für eine Verfassung und ein demokratisches Wahlrecht nicht einlöste. Hunger und Armut - mitten im erfolglosen Weltkrieg - trieben die Menschen auf die Straßen und in die Partei der Bolschewiken unter Lenin. Der radikale Sozialist verstand es, Arbeiter, Bauern und Soldaten hinter sich zu bringen. Am 25. Oktober 1917 war es dann soweit: Er konnte die "Diktatur des Proletariats" ausrufen und mit Arbeiter- und Bauernräten, den Sowjets, die Macht an sich reißen. Das Datum gilt seitdem als Geburtsstunde der ehemaligen Sowjetunion.