Bayern 2

     

Zündfunk Generator Auf der Couch: Wenn Serien die Psyche behandeln

Sonntag, 13.12.2020
22:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Auf der Couch: Wenn Serien die Psyche behandeln
Mit Katja Engelhardt und Vanessa Schneider
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Serien schauen bedeutet für uns: Auf der Couch fläzen, abschalten, Probleme vergessen. Die Serienwelt ist Eskapismus. Dabei treffen wir sehr oft auf Figuren, die unter psychischen Erkrankungen leiden, mal diagnostiziert und offensichtlich, wie der Ermittler in "Monk", mal nur angedeutet, wie bei Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory". Vor allem sind diese Charaktere aber: unzureichend. Sie erschaffen und verfestigen das Bild von meist männlichen Genies, die im Job herausragend sind - privat und sozial allerdings mehr oder weniger liebenswerte Nullen. Soweit diese älteren Serien.
Mittlerweile gibt es aber einige Serien, in denen psychische Krankheiten kein Werkzeug zur Unterhaltung und Charakterausgestaltung sind. Diese Serien zeigen auf unterschiedlichste und kreative Weise wie wir ticken, einfühlsam und aus psychologischer Sicht korrekt.
In "Undone" klingt das Themenfeld Schizophrenie an, bildlich immer etwas entrückt erzählt. "Bojack Horseman" beginnt wie eine lustige Cartoonserie mit anthropomorphen Tieren, nur um uns dann mit Depressionen, Zweifeln, Angststörungen und Medikamentierung zu konfrontieren. "Crazy ExGirlfriend" stellt die Gedankengänge der Protagonistin in Musical Songs da, die uns Füße wippend einer Gedankenwelt näher bringen, in die einige von uns sonst nie eintauchen könnten - und die uns ultimativ erlaubt, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, wie er nur gut sein kann.
Warum dieser Wandel wichtig ist, erklären PsychiaterInnen, DramaturgInnen und die Serienschöpferin Kate Purdy ("Undone").