Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Wintergefahren und Winterfreuden

Eiskristalle auf Maschendraht | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 03.01.2013
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Die weiße Gefahr
Lawinen-Forschung

Der sechseckige Stern
Das Wunder der Schneeblumen und Eiskristalle

Das Kalenderblatt
3.1.1945
Komitee für unamerikanische Umtriebe etabliert
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Gefährlicher Schnee - Erkenntnisse der Lawinen-Forschung
von Renate Ell
Lawinen entstehen, wenn die Schneedecke instabil und der Hang steil genug ist. Klingt einfach – aber damit fangen die Fragen ja erst an. Warum wird eine Schneedecke instabil? Welche Rolle spielt das Wetter? Kommt der Schnee von ganz allein ins Rutschen oder braucht die Lawine einen Auslöser, etwa einen Skiwanderer? Um solche Fragen zu klären, lösen Wissenschaftler mitunter selbst Lawinen aus. Um dann mithilfe modernster Technik zu beobachten, wie schnell und wie weit sich der Schnee bewegt, mit welcher Wucht er auf Hindernisse trifft. So eine "Forschungs-Lawine" ist allerdings sehr teuer und aufwändig, deshalb arbeiten Lawinen-Forscher meistens mit kleinen Schneemengen, im Freien oder im Labor, mitunter auch mit "Modell-Schnee" aus Glasgranulat. Oder sie simulieren steile, schneebedeckte Hänge im Computer. In der Schweiz wurde dafür eine Software entwickelt, die Lawinen-Warndienste in aller Welt nutzen – auch in Bayern. Außer einem digitalen 3D-Modell der Alpen und den aktuellen Wetter- und Schnee-Daten brauchen Lawinenexperten aber auch viel Erfahrung, um Wintersportler rechtzeitig vor den Gefahren rutschender Schneemassen zu warnen.

Der sechseckige Stern - Das Wunder der Schneeblumen und Eiskristalle
von Katrin Kellermann
Luftiger Pulverschnee, blau schimmerndes Gletschereis oder eine Eisblume auf schlecht isoliertem Fensterglas – je nachdem, wie verdichtet sie sind, begegnen uns Eiskristalle in unterschiedlichen Formen. Schneeflocken und Eiskristalle haben Forscher, Philosophen und Dichter schon immer fasziniert, denn sie bezaubern mit ihrer Symmetrie und ihrem unglaublichen Formenreichtum. Schon der Astronom und Mathematiker Johannes Keppler war begeistert von ihrer Ordnung, er beschrieb die sechsstrahlige Form. Egal, ob ein Kristall Plättchen, Prismen oder farnartige Verästelungen hat, die Grundstruktur ist immer sechseckig, also hexagonal. Eigentlich sind Eiskristalle nichts anderes als gefrorenes Wasser. Doch gerade Wasser mit der simplen Formel H2O gibt den Forschern noch viele Rätsel auf. So ist das Eis, das wir kennen, nur eine von mehreren Eisarten. Die Forscher nennen es Eis I; im Labor lassen sie unter hohem Druck und enormer Kälte noch weitere Eisarten entstehen, zum Beispiel Eis, das keine geordnete Struktur mehr hat, metallisch glänzt, Strom leitet oder schwerer ist als Wasser.

Redaktion: Bernhard Kastner
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