Siegfried Rosenfeld war Jurist, hoher Ministerialbeamter und sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter, seine Frau Else hatte 1919 promoviert und arbeitete in einem Frauengefängnis. Das engagierte Gesellschaftsleben der beiden nahm mit dem Heraufkommen des Nationalsozialismus ein jähes Ende.

Auswandern - ja oder nein?

Siegfried Rosenfeld

1932 verlor Rosenfeld seine Arbeit im Justizministerium und musste miterleben, wie viele seiner sozialdemokratischen Mitstreiter verfolgt und gefoltert wurden. Die Rosenfelds erwogen kurz, das Land zu verlassen, schreckten aber wie viele deutsche Juden davor zurück. Was arbeiten im Ausland? Wie in der Fremde für die Kinder und ihre Ausbildung sorgen? Statt ins rettende Exil zu gehen, begaben sich die Rosenfelds in einen kleinen Ort in Oberbayern bei Berchtesgaden, und damit fing ihre Leidensgeschichte erst richtig an.

Wagnis Emigration