Viele Menschen beklagen sich darüber, dass ihr Alltag grau, langweilig, stumpf oder voller Wiederholungen sei. Schrecklich, schrecklich, schrecklich - findet unser Kolumnist. Gerade saß sein Sohn Nick in seiner Küche und beschwerte sich über das tägliche Einerlei, welches sich darin manifestiere, dass er sich schon wieder zuhause ausgesperrt habe. Es sei das siebte Mal seit September gewesen, immer dasselbe und bereits "voll der Allltag". Und Alltag ist in des Sohnes Augen Kleinbürgertum, Fließbandleben, Knochenmühle der Gewohnheiten. Jan Weiler findet: "Da tut er dem täglichen Trott Unrecht..."
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Stefanie Rieblingers Motto lautet: "Schaffst Du im September nichts in den Keller, schaust Du im Winter auf den leeren Teller". Und so trocknet, fermentiert und weckt sie ein, was sich bei ihr im Garten findet. Als Fachlehrerin Küchenpraxis und Garten erklärt sie uns, wie man richtig haltbar macht und weiß aus erster Hand zu berichten, dass tradionelle Techniken der Haltbarmachung auch bei den jungen Menschen wieder gefragt sind. Außerdem hat sie uns ihr Lieblingsrezept für Himbeer-/Kirsch-Essig mitgebracht. Für 10 Flaschen (je 250 ml) benötigt man 1700 ml Weißweinessig, 880 g Zucker, 1400 g Himbeeren oder Kirschen (frisch oder TK). Die TK-Früchte antauen lassen, die Flaschen und Verschlüsse heiß ausspülen (gut austrocknen lassen). Essig mit Zucker erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Früchte dazugeben, 15 Min. köcheln lassen, immer wieder umrühren, damit die Beeren platzen und den Saft/Farbe abgeben. Dann das Ganze abfiltern (Sieb), heiß in die Flaschen abfüllen und sofort verschließen. Kühl und dunkel aufbewahren. Mindesthaltbarkeitsdatum: 12 Monate
[mehr - zum Audio: Bayern 2 am Sonntagvormittag - Gespräch mit einer Fachlehrerin für Trocknen, Fermentieren, Einwecken ]
Wenn wir uns mit anderen an einen Tisch setzen, passiert mehr, als dass nur jede und jeder seinen Hunger stillt. Wir reden und wir essen zusammen, das verbindet, hat große symbolische Kraft. Egal, ob in der Familie oder im Großen. In dieser Woche, genauer am 25. September, jährt sich zum 375. mal das Nürnberger Friedensmahl. Hintergrund ist, dass zwar 1648 der 30 jährige Krieg beendet und der westfälische Frieden geschlossen wird, aber wie immer liegt der Teufel im Detail: Was machen mit den 60 Tausend schwedischen Soldaten im Land? Wer zahlt deren Sold? Wie sollen die Truppen abziehen? Genau das wurde in Nürnberg verhandelt. Und als der erste Teil einer Einigung erreicht ist, feiern die Kriegsparteien das berühmte Nürnberger Friedensmahl. Eben am 25. September. Mit dabei: ein ganz besonderes Feierbiest: ein Löwe aus Messing...
[mehr - zum Audio: Zwischen Presssack und Lavendel - Friedensmahl in Nürnberg ]