Bayern 2 - Gedanken zum Tag







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Barbara Schellhammer Gedanken zur Fastenzeit

Die Philosophie verfügt über einen reichen Schatz an Übungen zur Selbstsorge, die das Leben bereichern und Orientierung geben.

Stand: 07.04.2025 |Bildnachweis

Gedanken zur Fastenzeit | Bild: BR

07 April

Montag, 07. April 2025

Die Philosophie verfügt über einen reichen Schatz an Übungen zur Selbstsorge, die das Leben bereichern und Orientierung geben. Eine solche Übung liefert der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber in seiner kleinen Schrift Der Weg des Menschen. Wie Buber es damals tat, lade ich Sie ein, den Weg mitzuverfolgen und die aufgeworfene Frage als Meditation zu betrachten, die Sie heute begleiten kann.
Selbstbesinnung: Wo bin ich?
Im Zentrum steht die Frage Gottes: "Wo bist du?" In der biblischen Geschichte an Adam gerichtet, geht sie doch uns alle an: Wo stehe ich gerade in meinem Leben? Adam hatte sich versteckt, "um nicht Rechenschaft ablegen zu müssen, um der Verantwortung für sein Leben zu entgehen". So geht es auch uns, meint Buber, wir laufen davon und igeln uns ein in unserem "Verstecksapparat". "Indem der Mensch sich so vor dem Angesicht Gottes versteckt und immer neu versteckt, verstrickt er sich immer tiefer und tiefer in die Verkehrtheit". Letztlich, so meint Buber, versteckten wir uns dabei aber vor uns selbst. In diese Situation hinein fällt die Frage: "Wo bist du?" Alles kommt darauf an, ob wir uns ihr stellen. Wenn wir erkennen, dass wir uns versteckt haben, zuweilen sogar in unserem Versteckspiel festsitzen, "beginnt der Weg des Menschen".

Barbara Schellhammer / unveröffentlichter Text







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