Laudatio Merzouga: Bangle Bass
"Die Platte läuft breit-stereo knisternd los, nostalgisch gestimmter Hörer lehnt sich zurück, doch gleich klingt das Knistern synthetischer, verschiebt sich von derb zu fein, und dies soll nun sein Rhythmus bleiben. Eine Gitarre kommt im gebeutelten Zupf-Loop dazu, dann noch zwei verwandte, aber wimmerige Instrumente, und hinten klagt gelegentlich etwas, das mit seinem Tremolo einer Original-Elektronenorgel zur Ehre gereichen würde. Charme entwickelt die Klangtonmusik mit rhythmischen Verschiebungen, farblichen Nuancen, aber auch im Raum, der die Musik weit sein lässt, hier ein Instrument, dort weit weg ein anderes. Sehnsucht, Gedankenflug. Manche Klänge klagend, die meisten aber eher versonnen, rätselnd. Fast will das Stück eine klare Form bilden, so karg die Elemente. Doch dann, bevor es vollzogen ist, folgt eine nur noch ferne Klimax, und der Schluss rauscht breit raus."
Dr. Golo Föllmer, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Universität Halle