Michaela Melián IN A MIST – Film
Michaela Meliáns IN A MIST ist eine mehrteilige Arbeit, die verschiedene Medien wie Sound, Zeichnung, Fotografie, Film, eine Wandarbeit und installative Elemente umfasst.
Ausgangspunkt ist das Theaterstück "Fritz Bauer", das 1929 von den revolutionären Künstlern Natalia Saz und W. Selichowa geschrieben und im Moskauer Theater für Kinder uraufgeführt wurde. Aus sowjetischer Perspektive werden in diesem Kinderstück der Klassenkampf und die schweren Lebensbedingungen einer Arbeiterfamilie in Deutschland Ende der 1920er Jahre thematisiert. Der kommunistische Arbeiter Karl Bauer, der aufgrund seines Engagements bei der Organisation eines Streiks von der Polizei gesucht wird, ist gezwungen, sich versteckt zu halten. Seine Frau und sein Kind bleiben ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren und scheut dabei keine Gewalt. Das Stück endet damit, dass die Familie von den russischen Genossen nach Moskau gebracht wird. "Fritz Bauer" ist laut Natalia Saz das erste Stück des Moskauer Theaters für Kinder, das auf die internationale Erziehung von Kindern im „mittleren und fortgeschrittenen Pionieralter“ ausgerichtet war. Viele der in diesem Stück angesprochenen Themen sind auch heute noch aktuell, wie zum Beispiel prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen. Zudem spiegelt das Theaterstück einen Grundkonflikt des letzten Jahrhunderts wider: den Widerstreit zwischen Kommunismus und Kapitalismus.
Michaela Melián: IN A MIST - Film
Nach dem Manuskript "Fritz Bauer" von W. Selichowa und Natalia Saz, Moskau 1929
Übersetzung aus dem Russischen von Marina Lindemann
Mit Stefan Hunstein, Thomas Schmauser, Wiebke Puls, Edmund Telgenkämper, Annette Paulmann, Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Çigdem Teke, Peter Brombacher, Angelika Krautzberger, Oliver Mallison
Bildegestaltung: Jonas Spriestersbach
Ton: Johann-Jürgen Koch, Christine Söring
Tonmischung: Adele Kurdziel, Marcus Huber
Licht: Wolfgang Göbbel
Zusätzliche Kamera: Ikenna Okegwo
Requisite: Klaus Dorstewitz
Musikproduktion: Felix Raeithel
Schnitt: Jonas Spriestersbach
Dramaturgische Beratung: Matthias Günther
Konzept, Regie, Musik: Michaela Melián
Redaktion: Herbert Kapfer
BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen und dem Badischen Kunstverein Karlsruhe 2014